Einladung auf die Philippinen
Ein Artikel aus der Gransee-Zeitung von Jürgen Rammelt
Menz (GZ) Der bereits zum vierten Mal in Folge im Menzer Gemeindehaus veranstaltete Weltgebetstag hat alle Erwartungen übertroffen. "Mit so vielen Gästen haben wir nicht gerechnet", freute sich das gastgebende Pfarrerehepaar Beate und Mathias Wolf.
Nachdem die bereitgestellten Stühle bereits kurz vor 19 Uhr alle besetzt waren, mussten sogar weitere Sitzgelegenheiten herangeschafft werden. Außerdem wurden die Kinder gebeten, auf Kissen auf dem Fußboden Platz zu nehmen. Am Ende waren es rund 50 Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die sich im Gemeindehaus eingefunden hatten.
Wie in allen Kirchengemeinden, die den diesjährigen Weltgebetstag feiern, standen auch in Menz die Frauen in den Philippinen im Mittelpunkt. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Martina Jacobi. Die Frau aus Menz berichtete, dass ihre Tochter in der Gastronomie auf einem Kreuzfahrschiff tätig ist. Als sie diese einmal besuchte, lernte sie auch Philippinos kennen, die auf dem schwimmenden Hotel arbeiteten.
"Die Bedingungen, unter denen diese Menschen auf dem Schiff malochen mussten, waren alles andere als fair und gerecht. Dennoch machten sie einen zufriedenen Eindruck, denn mit den fünf Euro Stundenlohn konnten sie ihren Familien in ihrer Heimat helfen", erzählte Martina Jacobi den Anwesenden.
Bevor die Menzerin das Wort an Mathias Wolf übergab, berichtete sie von der Schönheit des Landes, in dem es 9 000 Orchideen-Arten gibt und die Sampaguita, eine Jasminart, die Nationalblume ist. "Aber, was die Gerechtigkeit betrifft, befindet sich das Land in einer Schieflage", erklärte sie mit dem Blick auf ein Bild, auf dem eine Frau mit einer Waage zu sehen war, die ungleich ausschlug.
Mathias Wolfs Vortrag beginnt mit der philippinischen Nationalhymne, die sehr patriotisch klingt. Dann wird auf der Leinwand das Land mit seinen 7 000 Inseln gezeigt. In der Video-Präsentation werden die Philippinen, die innerhalb des pazifischen Feuerrings liegen, ausführlich vorgestellt.
"Dominant ist der Reisanbau", berichtet der Pfarrer. "Aber die Einwohner tanzen auf einem Vulkan, der zu jeder Zeit ausbrechen kann." Taifune, der Raubbau an der Natur und der Klimawandel würden außerdem dafür sorgen, dass die Menschen dieses Landes immer wieder von Katastrophen heimgesucht werden.
Dann folgt ein Exkurs in die Geschichte. 300 Jahre waren die Philippinen, die 1521 von Fernando Magellan entdeckt wurden, spanische Kolonie. 1898 wurde das Land an die USA verkauft und 1946 erlangte es schließlich die Unabhängigkeit. "Noch heute ist der amerikanische Einfluss zu spüren", berichtet Mathias Wolf. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Mitglieder der römisch-katholischen Kirche, zehn Prozent sind evangelischen oder freikirchlichen Glaubens und fünf Prozent Muslime.
Wolf berichtet, dass die soziale Ungleichheit sehr groß ist. Jeden Tag würden 4 000 Bewohner das Land verlassen. "Die Mehrheit der Menschen ist arm und hat keine Rechte." Das beträfe besonders die Frauen. Wolf verweist auch auf die Sicherheitslage in dem Land, das teilweise von Rebellen kontrolliert wird. Erst jüngst ist ein deutsches Ehepaar, das mit dem Segelboot in der Region unterwegs war, nachdem ihr Boot gekapert wurde, hingerichtet worden.
Dann beginnt die Andacht, die von den Anwesenden gestaltet wird. Die Lieder werden von Beate Wolf auf der Gitarre begleitet. Abwechselnd werden Texte vorgelesen, die hauptsächlich vom Leben der Frauen auf den Philippinen handeln und schließlich mit der Fürbitte und dem "Vater unser" ihren Höhepunkt finden.
Doch damit findet der Weltgebetstag keinesfalls sein Ende. Ein Großteil der Anwesenden hat traditionsgemäß leckere Köstlichkeiten zubereitet und mitgebracht, die gemeinsam verspeist werden sollen. Sogar einige philippinische Gerichte befinden sich darunter, wie Salate mit Meeresfrüchten und "Pan de Sal", wie die Salzbrötchen genannt werden, die Herbert Brauer mitgebracht hat.
Neben dem Verzehr der Speisen bleibt auch Zeit für das eine oder andere Gespräch über Gott und die Welt, oder was sonst die Mitglieder der Kirchengemeinde bewegt.
Nachdem die bereitgestellten Stühle bereits kurz vor 19 Uhr alle besetzt waren, mussten sogar weitere Sitzgelegenheiten herangeschafft werden. Außerdem wurden die Kinder gebeten, auf Kissen auf dem Fußboden Platz zu nehmen. Am Ende waren es rund 50 Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die sich im Gemeindehaus eingefunden hatten.
Wie in allen Kirchengemeinden, die den diesjährigen Weltgebetstag feiern, standen auch in Menz die Frauen in den Philippinen im Mittelpunkt. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Martina Jacobi. Die Frau aus Menz berichtete, dass ihre Tochter in der Gastronomie auf einem Kreuzfahrschiff tätig ist. Als sie diese einmal besuchte, lernte sie auch Philippinos kennen, die auf dem schwimmenden Hotel arbeiteten.
"Die Bedingungen, unter denen diese Menschen auf dem Schiff malochen mussten, waren alles andere als fair und gerecht. Dennoch machten sie einen zufriedenen Eindruck, denn mit den fünf Euro Stundenlohn konnten sie ihren Familien in ihrer Heimat helfen", erzählte Martina Jacobi den Anwesenden.
Bevor die Menzerin das Wort an Mathias Wolf übergab, berichtete sie von der Schönheit des Landes, in dem es 9 000 Orchideen-Arten gibt und die Sampaguita, eine Jasminart, die Nationalblume ist. "Aber, was die Gerechtigkeit betrifft, befindet sich das Land in einer Schieflage", erklärte sie mit dem Blick auf ein Bild, auf dem eine Frau mit einer Waage zu sehen war, die ungleich ausschlug.
Mathias Wolfs Vortrag beginnt mit der philippinischen Nationalhymne, die sehr patriotisch klingt. Dann wird auf der Leinwand das Land mit seinen 7 000 Inseln gezeigt. In der Video-Präsentation werden die Philippinen, die innerhalb des pazifischen Feuerrings liegen, ausführlich vorgestellt.
"Dominant ist der Reisanbau", berichtet der Pfarrer. "Aber die Einwohner tanzen auf einem Vulkan, der zu jeder Zeit ausbrechen kann." Taifune, der Raubbau an der Natur und der Klimawandel würden außerdem dafür sorgen, dass die Menschen dieses Landes immer wieder von Katastrophen heimgesucht werden.
Dann folgt ein Exkurs in die Geschichte. 300 Jahre waren die Philippinen, die 1521 von Fernando Magellan entdeckt wurden, spanische Kolonie. 1898 wurde das Land an die USA verkauft und 1946 erlangte es schließlich die Unabhängigkeit. "Noch heute ist der amerikanische Einfluss zu spüren", berichtet Mathias Wolf. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Mitglieder der römisch-katholischen Kirche, zehn Prozent sind evangelischen oder freikirchlichen Glaubens und fünf Prozent Muslime.
Wolf berichtet, dass die soziale Ungleichheit sehr groß ist. Jeden Tag würden 4 000 Bewohner das Land verlassen. "Die Mehrheit der Menschen ist arm und hat keine Rechte." Das beträfe besonders die Frauen. Wolf verweist auch auf die Sicherheitslage in dem Land, das teilweise von Rebellen kontrolliert wird. Erst jüngst ist ein deutsches Ehepaar, das mit dem Segelboot in der Region unterwegs war, nachdem ihr Boot gekapert wurde, hingerichtet worden.
Dann beginnt die Andacht, die von den Anwesenden gestaltet wird. Die Lieder werden von Beate Wolf auf der Gitarre begleitet. Abwechselnd werden Texte vorgelesen, die hauptsächlich vom Leben der Frauen auf den Philippinen handeln und schließlich mit der Fürbitte und dem "Vater unser" ihren Höhepunkt finden.
Doch damit findet der Weltgebetstag keinesfalls sein Ende. Ein Großteil der Anwesenden hat traditionsgemäß leckere Köstlichkeiten zubereitet und mitgebracht, die gemeinsam verspeist werden sollen. Sogar einige philippinische Gerichte befinden sich darunter, wie Salate mit Meeresfrüchten und "Pan de Sal", wie die Salzbrötchen genannt werden, die Herbert Brauer mitgebracht hat.
Neben dem Verzehr der Speisen bleibt auch Zeit für das eine oder andere Gespräch über Gott und die Welt, oder was sonst die Mitglieder der Kirchengemeinde bewegt.