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Jäger feiern in Friedrichswalder Kirche Hubertusmesse

Jäger feiern in Friedrichswalder Kirche Hubertusmesse

Ein Bericht aus der Märkischen Oderzeitung von Matthias Wagner

Friedrichswalde (moz) Herbstlaub im Kirchenschiff, Kiefern-, Tannen- und Eichenschmuck zierten den Altarraum und ein Birkenkreuz mit Hirschgeweih mahnte, wie dicht Leben und Tod oft beieinanderliegen. Ein wenig fühlte man sich wie im Wald, anlässlich der Hubertusmesse in der Friedrichswalder Kirche.
Gottesdienst als „Erntedank der Jäger“. Mehr als 200 Gäste nahmen an der Hubertusmesse in Friedrichswalde teil. Die Oranienburger Jagdhornbläser sorgten für die musikalische Umrahmung © matthias wagner
Revierförster Kai-Uwe Hinz hatte das Gotteshaus zusammen mit Waldarbeitern und Mitgliedern der Jägerschaft Joachimsthal liebevoll geschmückt. Mehr als 200 Gäste waren gekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.
Im Grunde ist diese Messe ein festlicher Gottesdienst, der im Volksmund auch gerne als "Erntedank der Jäger" bezeichnet werde, erläuterte Pfarrer Ralf Schwieger.
Der musikalische Teil wurde in zünftiger Weise von den Oranienburger Jagdhornbläsern übernommen. Zu Beginn und gleichsam zur Begrüßung erklang die Hegewaldfanfare. In diesem Jahr stand der Hund im Mittelpunkt des Dienstes. Als treuer Begleiter des Jägers ist er aus der Jagdtradition nicht wegzudenken. Und so widmete sich auch ein nicht unwesentlicher Teil der Messe dem "ältesten Freund des Menschen".
"Du bist so gut, wie ein Hund, ...wenn du bedingungslos lieben kannst, ohne Druck auszuüben oder Erwartungen zu haben", hieß es da. Und an anderer Stelle zitierte Schwieger Franz von Assisi, der einmal sagte: "...mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde".
"Vielleicht sollten wir mehr von den Tieren lernen, denn vom Hund lernen, heißt auch leben lernen", gab Pfarrer Schwieger in die Runde. Auch die anschließende Fürbitte nahm Bezug auf den Vierbeiner.
"Mir hat es sehr gut gefallen", erklärte Thomas Winkler aus Britz, der schon seit einigen Jahren zur Messe nach Friedrichswalde kommt. Der passionierte Freizeitjäger gab außerdem zu bedenken, dass die Jagd durch rücksichtslose Kommerzialisierung und die Interessen Einzelner in ein falsches Licht gerückt werde. Jagd im Sinne von Hege und Pflege ausgeübt, sorge für ein funktionierendes Ökosystem Wald und schade nicht etwa, wie neuerdings gern behauptet wird, betonte Winkler. Die Achtung vor der Natur sollte dabei stets im Vordergrund stehen, fügte er hinzu.
Nach dem Segen gab es Gelegenheit, auf dem Pfarrhof und im Holzschuhzentrum bei Kaffee und Kuchen gemeinsam etwas Jägerlatein und wahre Geschichten auszutauschen. Wer es herzhafter mochte, konnte zur deftigen Schmalzstulle greifen.
erstellt von Mathias Wolf am 05.11.2013, zuletzt bearbeitet am 31.10.2022
veröffentlicht unter: Aktuelles aus Friedrichswalde