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Turmsanierung von St. Marien Gransee auf der Zielgeraden

Matthias Henke / 28.04.2020

Gransee So gut wie abgeschlossen sind die Sanierungsarbeiten am Turm der Granseer St. Marienkirche. Für Außenstehende mag das unglaublich klingen, angesichts der noch fast bis zu den Spitzen ragenden Gerüste. Doch macht sich die Corona-Krise auch hier bemerkbar.

Zwar hat das Virus keine Auswirkungen auf das altehrwürdigen Gotteshauses selbst, wohl aber auf die Mobilität der Gerüstbauer. Mit dem Auf- beziehungsweise Abbau der Metallkonstruktion, die es unter anderem den Maurern ermöglichte, an ihren Arbeitsort in luftiger Höhe zu gelangen, wurde ein polnisches Unternehmen beauftragt. Das Problem: Die deutsch-polnische Grenze ist de facto geschlossen. Nur in wenigen Ausnahmefällen sind Einreisen von Polen nach Deutschland möglich. Polen, die aus Deutschland in ihr Heimatland zurückkommen, müssen in 14-tägige Quarantäne. Die Folge: Die Gerüstbauer bleiben erst einmal, wo sie sind. St. Marien muss warten. "Wenn das Gerüst aber einmal weg ist, ist es nur noch eine Sache von einer oder zwei Wochen", so Pfarrer Christian Guth zuversichtlich. Dann gehe es lediglich um einen Teil des Turms an der Ostseite sowie den Übergang zum Dach – Stellen, die per Gerüst nicht zu erreichen sind, sondern besser per Kran.

Sockel der Säulen sind marode

Derweil kündigt sich schon der nächste Teil der Kirchensanierung an: So soll demnächst der Auftrag für die Reparatur der Sockel unter den Säulen außen an St. Marien vergeben werden. Dort sind viele Steine schadhaft, Fugen ausgewaschen – teilweise passt sogar eine Hand in die Zwischenräume, wie der Pfarrer bei einem Rundgang verdeutlicht. "Man merkt, da ist kein Druck mehr von der Säule drauf, wie es eigentlich sein sollte und statisch besser wäre", sagt Guth. Nicht zuletzt vom Dach rinnendes Regenwasser setzte dem Mauerwerk im Sockelbereich stark zu. "Da wurde das letzte Mal etwas in den 1990er-Jahren etwas dran gemacht", so der Pfarrer weiter, der sich optimistisch zeigt, dieses Vorhaben im Sommer über die Bühne bringen zu können. "Wir würden die Arbeiten außen dieses Jahr gerne abschließen", fügt er hinzu.

Ein Wermutstropfen für die Gemeinde bleibt, dass dieses erfreuliche Ereignis wahrscheinlich nicht mit einem Festgottesdienst begangen werden kann. Jedenfalls wird derzeit aufgrund der Corona-Pandemie noch kein Gedanke daran verschwendet. "Aber auch so wird das schön", freut sich Pfarrer Guth auf den Moment, wenn die Gerüste fallen und alle sehen können, was erreicht wurde. Dass kein Wasser mehr durch die Turmspitzen dringen kann und Mauerwerk an mehreren Stellen ausgebessert wurde, ist nur eine Seite der Medaille, wenn auch eine wichtige. Aus der Ferne optisch auffallen dürften später vor allem die geputzten Flächen im Bereich der Blindfenster in Höhe der Mitte des Turms. Mit den Jahren waren diese stark nachgedunkelt, erstrahlen nun aber wieder hell. Zudem ist das darüber befindliche umlaufende Band aus Ziermauerwerk nun nicht länger von den Zifferblättern der Turmuhr unterbrochen. Die Zifferblätter beginnen nun einige Zentimeter weiter oben.

Zu tun bleibt aber immer etwas, auch wenn die Arbeiten außen abgeschlossen sind. "Unter anderem betrifft das das Turminnere und der Altar bräuchte auch etwas Pflege", so Guth. Gottesdienstbesuchern könne es kaum auffallen, doch insbesondere an der Altar-Rückseite habe der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen, hat der Pfarrer schon die nächste mögliche Baustelle im Blick.
erstellt von Stefan Determann am 29.04.2020, zuletzt bearbeitet am 26.11.2023
veröffentlicht unter: Neues aus der Kirchengemeinde