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Kaiserwetter zur Bekrönung
Kapper Kirche nach Sanierung mit goldener Spitze. Feier mit kritischen Stimmen. Ein Bericht aus der MAZ von Cindy Lüderitz
Kappe – Mehr als 40 Jahre hat der Kapper Kirche die Spitze gefehlt – umso mehr leuchtet nach so langer Zeit das neue, 80 Kilogramm schwere Kreuz vom Turm des Gotteshauses. Direkt darunter wurde gestern auch eine mit aktuellen Zeitdokumenten befüllte Kupferkugel versiegelt: die Krönung nach knapp sechsmonatiger Bauzeit.
Der 1972 abgetragene Kirchturm wurde seit September 2014 wieder auf historisches Maß gebracht und mit einer goldenen Spitze verziert. Uhr und Glocken sind wieder an ihren Platz gerückt. Rund 190 000 Euro hat dieser erste Bauabschnitt gekostet.
„Der...
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Der 1972 abgetragene Kirchturm wurde seit September 2014 wieder auf historisches Maß gebracht und mit einer goldenen Spitze verziert. Uhr und Glocken sind wieder an ihren Platz gerückt. Rund 190 000 Euro hat dieser erste Bauabschnitt gekostet.
„Der...
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Kappe – Mehr als 40 Jahre hat der Kapper Kirche die Spitze gefehlt – umso mehr leuchtet nach so langer Zeit das neue, 80 Kilogramm schwere Kreuz vom Turm des Gotteshauses. Direkt darunter wurde gestern auch eine mit aktuellen Zeitdokumenten befüllte Kupferkugel versiegelt: die Krönung nach knapp sechsmonatiger Bauzeit.
Der 1972 abgetragene Kirchturm wurde seit September 2014 wieder auf historisches Maß gebracht und mit einer goldenen Spitze verziert. Uhr und Glocken sind wieder an ihren Platz gerückt. Rund 190 000 Euro hat dieser erste Bauabschnitt gekostet.
„Der Kirchturm ist wieder das Wahrzeichen Kappes“, sagte Pfarrer Dieter Rohde gestern und fügte hinzu: „Wir verbinden damit die Hoffnung, dass die Kirche weiterhin mit Leben und mit Musik gefüllt ist.“ Rohde hatte diese Worte bewusst gewählt, auch als Botschaft an den Förderverein Kapper Cappe, der seine Zusammenarbeit mit der Kirche wenige Tage vor dem Bekrönungsfest aufgekündigt hatte (MAZ berichtete).
Den Kirchenfreunden um den Vorsitzenden Christian Schulze sei es zu verdanken, würdigte Rohde, dass die Kirche wieder Glanz verbreitet. Der Verein hatte sich 2010 mit dem Ziel gegründet, die kleine Dorfkirche sowie die Hollenbach- Orgel zu sanieren. Werbung für das Projekt machte der Verein unter anderem mit einer anspruchsvollen Brunch-Konzert-Reihe, die hochkarätige Künstler und in den Sommermonaten viele Besucher in das Schorfheide-Dorf lockte.
Wenige Tage vor dem feierlichen Abschluss des ersten Bauabschnittes kam es nun zum Bruch zwischen Gemeindekirchenrat und Verein. Die Brunchkonzerte sind abgesagt, der Förderkreis befindet sich in Auflösung. Zankapfel ist laut Pfarrer Rohde der Nutzungsvertrag, über den sich beide Seiten nicht einigen konnten. „Es ist schade, dass sich der Verein deshalb zurückgezogen hat. Ich glaube, wir hätten Kompromisse finden können“, so Rohde. Christian Schulze erklärte, die strengen Auflagen der Kirche ließen eine Nutzung nicht mehr zu. Am Rande der gestrigen Feier kritisierten Spender wie Uwe Kittler aus Steinförde, dass der Förderverein und der Vorsitzende Schulze zu wenige gewürdigt worden sind.
Unklar ist bislang, wie es ohne den Förderverein als Partner mit der Kirchensanierung weitergeht. Zwar sei der zweite Bauabschnitt – Kirchenschiff – fest geplant und dringend notwendig. Dafür müssten aber erst der Förderantrag und ein tragfähiges Konzept auf den Weg gebracht werden, sagte der Pfarrer. Mit den Brunch-Konzerten ist ein Standbein der Kulturkirche weggefallen. Und die bloße Sanierung von Dorfkirchen werde nicht unterstützt. „Wir bemühen uns, hier weiterhin Konzerte stattfinden zu lassen, in welchem Stile, das wissen wir noch nicht“, so Rohde.
Nah dran am Original
Architektin Bettina Krassuski wusste es ganz genau: 29,5 Meter hoch ist der Kapper Kirchturm vom Sockel bis zur goldenen Spitze.
MAZ: Gab es Schwierigkeiten bei diesem Projekt?
Bettina Krassuski: Sagen wir mal, Herausforderungen. Wir hatten ja von Anfang an nur sehr verschwommene Bilder vom historischen Kirchturm. Während der Bauphase tauchte dann Material auf, dass eine achteckige Turmspitze zeigte, keine mit vier Ecken, wie wir sie geplant haben.
MAZ: Sind Sie dem Original gefolgt?
Krassuski: Vom Ergebnis her sind wir jetzt sehr nah dran, der Turm entspricht weitestgehend dem Original.
MAZ: Der ursprüngliche Turm war ja nur noch angedeutet. Wieviel mussten sie neu machen?
Krassuski: Der Turm war bis auf 15 Meter abgetragen worden, jetzt hat er wieder seine stattliche Höhe von fast 30 Metern.
MAZ: Wie geht es jetzt weiter?
Krassuski: Von der Außenwirkung her, war es wichtig, mit dem Turm anzufangen. Jetzt sind wir in der Beantragung für den zweiten wichtigen Bauabschnitt, die Sanierung des Kirchenschiffes. Dafür werden wir die Unterstützung von allen Seiten brauchen und hoffen, dass es gelingt. Es wäre schade, auf halber Strecke aufzuhören.
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Der 1972 abgetragene Kirchturm wurde seit September 2014 wieder auf historisches Maß gebracht und mit einer goldenen Spitze verziert. Uhr und Glocken sind wieder an ihren Platz gerückt. Rund 190 000 Euro hat dieser erste Bauabschnitt gekostet.
„Der Kirchturm ist wieder das Wahrzeichen Kappes“, sagte Pfarrer Dieter Rohde gestern und fügte hinzu: „Wir verbinden damit die Hoffnung, dass die Kirche weiterhin mit Leben und mit Musik gefüllt ist.“ Rohde hatte diese Worte bewusst gewählt, auch als Botschaft an den Förderverein Kapper Cappe, der seine Zusammenarbeit mit der Kirche wenige Tage vor dem Bekrönungsfest aufgekündigt hatte (MAZ berichtete).
Den Kirchenfreunden um den Vorsitzenden Christian Schulze sei es zu verdanken, würdigte Rohde, dass die Kirche wieder Glanz verbreitet. Der Verein hatte sich 2010 mit dem Ziel gegründet, die kleine Dorfkirche sowie die Hollenbach- Orgel zu sanieren. Werbung für das Projekt machte der Verein unter anderem mit einer anspruchsvollen Brunch-Konzert-Reihe, die hochkarätige Künstler und in den Sommermonaten viele Besucher in das Schorfheide-Dorf lockte.
Wenige Tage vor dem feierlichen Abschluss des ersten Bauabschnittes kam es nun zum Bruch zwischen Gemeindekirchenrat und Verein. Die Brunchkonzerte sind abgesagt, der Förderkreis befindet sich in Auflösung. Zankapfel ist laut Pfarrer Rohde der Nutzungsvertrag, über den sich beide Seiten nicht einigen konnten. „Es ist schade, dass sich der Verein deshalb zurückgezogen hat. Ich glaube, wir hätten Kompromisse finden können“, so Rohde. Christian Schulze erklärte, die strengen Auflagen der Kirche ließen eine Nutzung nicht mehr zu. Am Rande der gestrigen Feier kritisierten Spender wie Uwe Kittler aus Steinförde, dass der Förderverein und der Vorsitzende Schulze zu wenige gewürdigt worden sind.
Unklar ist bislang, wie es ohne den Förderverein als Partner mit der Kirchensanierung weitergeht. Zwar sei der zweite Bauabschnitt – Kirchenschiff – fest geplant und dringend notwendig. Dafür müssten aber erst der Förderantrag und ein tragfähiges Konzept auf den Weg gebracht werden, sagte der Pfarrer. Mit den Brunch-Konzerten ist ein Standbein der Kulturkirche weggefallen. Und die bloße Sanierung von Dorfkirchen werde nicht unterstützt. „Wir bemühen uns, hier weiterhin Konzerte stattfinden zu lassen, in welchem Stile, das wissen wir noch nicht“, so Rohde.
Nah dran am Original
Architektin Bettina Krassuski wusste es ganz genau: 29,5 Meter hoch ist der Kapper Kirchturm vom Sockel bis zur goldenen Spitze.
MAZ: Gab es Schwierigkeiten bei diesem Projekt?
Bettina Krassuski: Sagen wir mal, Herausforderungen. Wir hatten ja von Anfang an nur sehr verschwommene Bilder vom historischen Kirchturm. Während der Bauphase tauchte dann Material auf, dass eine achteckige Turmspitze zeigte, keine mit vier Ecken, wie wir sie geplant haben.
MAZ: Sind Sie dem Original gefolgt?
Krassuski: Vom Ergebnis her sind wir jetzt sehr nah dran, der Turm entspricht weitestgehend dem Original.
MAZ: Der ursprüngliche Turm war ja nur noch angedeutet. Wieviel mussten sie neu machen?
Krassuski: Der Turm war bis auf 15 Meter abgetragen worden, jetzt hat er wieder seine stattliche Höhe von fast 30 Metern.
MAZ: Wie geht es jetzt weiter?
Krassuski: Von der Außenwirkung her, war es wichtig, mit dem Turm anzufangen. Jetzt sind wir in der Beantragung für den zweiten wichtigen Bauabschnitt, die Sanierung des Kirchenschiffes. Dafür werden wir die Unterstützung von allen Seiten brauchen und hoffen, dass es gelingt. Es wäre schade, auf halber Strecke aufzuhören.
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