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Festgottesdienst für Jubiläumsjahr
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Festgottesdienst für Jubiläumsjahr

Superintendent Uwe Simon hält die Predigt – Revidierte Lutherübersetzung in Gebrauch genommen. Ein Artikel aus der MAZ von Bernd Wittke

Oranienburg. Gestern vor 499 Jahren hat Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt. Ob er dabei selbst den Hammer geführt hat, darüber streiten die Gelehrten noch. Fest steht: Mit dem Reformationsfest am Montag hat das Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ begonnen.
Für die evangelischen Christen ist die Eröffnung des Jubiläumsjahres das wichtigste kirchliche Ereignis des Jahres. Deshalb hatte auch die evangelische Kirchengemeinde in Oranienburg gestern zu einem Festgottesdienst gebeten und dazu den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Oberes Havelland, Uwe Simon, eingeladen, der in der St.-Nicolai-Kirche die Predigt hielt.
Zugleich wurde mit dem Festgottesdienst die aus Anlass des Reformationsjubiläums herausgegebene revidierte Lutherübersetzung der Heiligen Schrift in den gottesdienstlichen Gebrauch genommen. Die „neue alte Luther-Bibel“ stand denn auch im Mittelpunkt der Predigt von Uwe Simon. Sie sei, so der Superintendent, nunmehr angepasst worden an die Bedürfnisse unserer Zeit, dabei aber natürlich auch weiterhin der Historie verpflichtet. Angepasst wurde vor allem die Sprache, die in der Lage sei, Menschen zu verbinden und Identität zu stiften. Luther habe dies seinerzeit genau verstanden. Die Aufforderung, dem Volk „aufs Maul zu schauen“, sei nichts anderes als der Aufruf gewesen, den Inhalt der Bibel allen Menschen verständlich zu machen. Uwe Simon sprach in diesem Zusammenhang davon, dass die Bibel in jedermanns Hand gehöre. Jeder dürfe und solle sie lesen. Dazu müsse sie jedoch auch für jedermann verständlich sein und jeder müsse auch lesen können.
Und der Superintendent erinnerte mit Blick auf die Bibel daran, dass vor Gott alle Menschen gleich seien. In Schuld und Vergebung, aber auch und in der Hoffnung, dass Gott nicht der Ungerechtigkeit das letzte Wort lässt. Und Ungerechtigkeiten, wer wollte das angesichts von Kriegen, Not, Elend und Flüchtlingsströmen bestreiten, gibt es noch viel zu viel.

erstellt von Mathias Wolf am 01.11.2016, zuletzt bearbeitet am 17.08.2018
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