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Das Herz ist voll
Foto: KK-OHL / Stefan Determann

Das Herz ist voll

Die Kirche auch. Zum Mirjam-Gottesdienst mit Verabschiedung von Sabine Benndorf sind deutlich mehr Besucher als an einem normalen Sonntag in der Templiner Maria-Magdalenen Kirche versammelt. Der Gottesdienst beginnt musikalisch mit der SeniorenKantorei, die während des gesamten Gottesdienstes die Gemeinde mit sorgsam einstudierten Liedern erfreut. Gebete für Frieden und Gleichberechtigung erklangen. Aber auch ein Wunschlied war dabei, das Wunschlied von Sabine Benndorf: „Schwester Maria aus Magdala“ (Text und Melodie von Claudia Schmidt). Es ist das offizielle Lied zum diesjährigen Mirjam-Sonntag.

Das Herz der Maria von Magdala ist voll. Voll mit Dankbarkeit und dem Glauben an Gott. Mit teurem Nardenöl wusch sie Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haaren. Und nach seinem Tod war sie es, die zum Grab ging, um den Leichnam zu salben. Doch sein Grab war leer und Maria von Magdala wurde zur ersten Zeugin und Botschafterin seiner Auferstehung.

Stark und lebendig ist auch der Glaube für Sabine Benndorf, die am vergangenen Sonntag aus der Templiner Kirchengemeinde verabschiedet wurde – nach 37 Jahren aktiver Gemeindearbeit. Dafür regnete es rote Rosen und Sonnenblumen. Ein Geschenk zum Abschied für sie, die als tragende Säule mal sichtbar aber oft auch scheinbar verborgen im Hintergrund viele Fäden des Gemeindelebens aufnahm, fortführte oder neu zusammenbrachte.

Die montäglichen Friedensgebete sind nur eines von wohl Dutzenden Beispielen für ihr Engagement mit Langzeitwirkung.Vor 22 Jahren nach den Terroranschlägen auf die Twin Towers in New York ins Leben gerufen, treffen sich bis heute jede Woche Menschen in der St. Georgenkapelle, um für den Frieden zu beten. Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer erinnerte später vor der Kirche der damalige Mitgründer und noch immer aktive Pfarrer Peter Beier von der katholischen Herz Jesu Gemeinde daran.

1986 kam Sabine Benndorf mit ihrem Mann nach Templin, der im Waldhof seine Stelle antrat. Seitdem bereicherte sie das Gemeindeleben. Sie wirkte in verschiedenen Funktionen im Gemeindekircherat. Sie ließ sich als Prädikantin ausbilden und übernahm Gottesdienst und Organistendienst. Im Besuchsdienst und beim Kirchenkaffee war die aktiv, in der Ökumene, in der Frauenarbeit oder im Blumendienst. Die Reihe ließe sich ohne weiteres fortführen, so vielfältig und umfangreich war ihr Engagement in den vergangenen Jahren.

Die Arbeit schien sie dabei immer als eine Berufung denn als Bürde zu empfinden. Auch wenn es sicher manches Mal anstrengend und kräftezehrend war. Gesegnet mit Hilfe der Gemeinde geht sie nun unter dem Segen Gottes ihren Aufgaben in der neuen Gemeinde entgegen.

Der Gottesdienst aber stand zunächst im Zeichen von Maria Magdalena. In der Dialogpredigt, warfen sich Sabine Benndorf und Pfarrer Veit Böhnke geschickt die Bälle zu. Und man spürte schnell die Harmonie und Vertrautheit zwischen ihnen. So ist diese Predigt auch ein Abschied für sie beide – nach vergleichsweise kurzer Zeit. Vor genau einem Jahren trat Veit Böhnke seinen Dienst in Templin an. Wie wertvoll und hilfreich auch für ihn persönlich die Begleitung und der Rat von Sabine Benndorf in dieser Zeit war, das betonte er in seinen Dankesworten noch einmal ausdrücklich. Und nach dem Segen, den er Sabine Benndorf gemeinsam mit der Gemeinde mit auf den Weg gab, ließ er tatsächlich die Blumen vom Himmel fallen. Eine Freude und Überraschung nicht nur für Sabine Benndorf. Die gesamte Gemeinde applaudierte.

Im Anschluss an den Gottesdienst, ging es bei strahlendem Sonnenschein mit Kaffee und Kuchen draußen weiter. Weggefährten und Vertreter aus den verschiedenen Gemeinden und Arbeitsbereichen drückten in kurzen Grußworten ihre Dankbarkeit für die gemeinsame Arbeit und auch die Trauer über den Weggang aus der Gemeinde aus. Geleitet und umrahmt wurden die Wortbeiträge durch Jobst Reifenstein und die BläserKantorei.
Auch wir wünschen Sabine Benndorf mit Dank für all das Geleistetet: viel Freude im Rückblick viel Segen im Ausblick für alles künftige in Rathenow und auch viel Kraft für die nun noch folgenden Verabschiedungen.

Am 24. September wird Sabine Benndorf beim Erntedankfest in Gollin als Prädikantin im Pfarrsprengel Hammelspring verabschiedet. Und zur Herbstsynode im November folgt die Verabschiedung aus unserem Kirchenkreis als längjährige Synodale in verschiedenen Funktionen.

von Ulli Conradt und Stefan Determann
erstellt von Stefan Determann am 15.09.2023
veröffentlicht unter: Neues aus der Kirchengemeinde

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