Im kommenden Jahr geht es nach Israel
Ein Bericht aus der MAZ von Ulrike Gawande
Die Mitglieder der Jugendgruppe der evangelischen Kirche in Velten engagieren sich gegen jede Art von Faschismus
Velten. Der Engel ist ihr Leitmotiv. Der Wunsch zu helfen ihr Kerngedanke. Und das Interesse an christlichen Werten und geschichtlichen Hintergründen das verbindende Element: JEBDA. Die Abkürzung steht für: junge Engel bei der Arbeit. Hervorgegangen aus einer Konfirmandengruppe der evangelischen Kirche Velten, wollten die Jugendlichen auch nach der Konfirmation 2007 gemeinsam Zeit verbringen. JEBDA war geboren. Jährlich kamen neue Mitglieder hinzu. Trotzdem ist eine Mitgliedschaft in der Kirche keine Bedingung für die derzeit vierzehn-köpfige Gruppe. So gehören auch Atheisten zu den jungen Engeln, die in der Gemeinde mal beim Laubharken, beim Reparieren der Kirchenbänke oder ähnlichen Aufgaben anzutreffen sind. Sie nehmen ihren Namen wörtlich und engagieren sich auf verschiedene Weise. Auch für Flüchtlinge. „Natürlich treffen wir uns auch in der Kirche, lesen gemeinsam biblische Texte und singen kirchliche Lieder, aber uns verbindet vor allem eine ähnliche Denkweise“, erklärt die Veltenerin Jennifer Diehl.
Das erste große gemeinsame Projekt war 2010 der Dreh des Dokumentarfilms über die „Rote Kapelle“, einer Widerstandsgruppe während des Naziregimes. „Nach den einjährigen Filmaufnahmen konnten wir uns eigentlich gar nicht mehr sehen“, verrät lachend Maria Glorius, die als gelernte Krankenschwester gerade ein Sonderschulstudium begonnen hat. Letztlich war doch die Nähe, die Freundschaft größer, und das Geschichtsinteresse geweckt.
Im Zusammenhang mit der bekannten Mixed-Pickles-Woche, die jährlich im Sommer in Velten stattfindet und bei der auch einige JEBDAs zum Team gehören, organisierten die Jugendlichen verschiedene Ausstellungen mit Themen wie: Opfer rechter Gewalt, Anne Frank oder Widerstandsgruppen im Nationalsozialismus. Im Zusammenhang mit der Ausstellung über die Niederländerin Anne Frank, unternahm man eine erste selbstgeplante, gemeinsame Reise nach Amsterdam. In die Heimat des jüdischen Mädchens, das im Winter 1945 in Bergen-Belsen starb.
2014 fuhren die Veltener dann gemeinsam nach Krakau in Polen, inklusive eines Besuches der Gedenkstätte in Auschwitz. Eine prägende Erfahrung, auch wenn es nicht ihr erster Gedenkstättenbesuch war, wurde es der nachhaltigste. „Die Ausstellung war heftig, besonders die Räume mit den Koffern, Schuhen oder Haaren“, erinnert sich die Management-Studentin Jennifer. „Ich war regelrecht erschlagen von den Eindrücken“, berichtet die 21-jährige Marina Barthel.
Im kommenden Frühjahr steht eine Reise nach Israel auf dem Programm. Neben den biblischen Orten will man auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und eine palästinensische Mädchenschule besuchen. Sorgen aufgrund der aktuellen politischen Situation machen sich die jungen Frauen nicht. „Respekt ja, Angst nein.“ Natürlich müsse man sich der derzeitigen Situation bewusst sein, aber sicher sei man nirgends.
Teil der Reisegruppe und für die jungen Frauen wichtiges, motivierendes Vorbild ist Veltens Pfarrerin Ute Gniewoß. Sie lebt ihnen vor: Leben und leben lassen. Offenheit. Respekt und Toleranz. Worte, die auch für die jungen Engel nicht nur leere Worthülsen sind. Sie engagieren sich nicht nur beruflich sozial, sind teils angehende Lehrer und Erzieher. Sie wollen stets Vorbild sein. „Wir sind das Aushängeschild des jungen Anteils in der Kirche“, stellt Lisa Glorius klar. „Und man kann auch mit 14 Jahren ein Vorbild sein.“ Man wolle anderen Mut machen, für seine Meinung einzutreten, bekräftigt die 19-jährige Jennifer. „Wir engagieren uns gegen jede Art von Faschismus.“ So ist es für alle selbstverständlich, bei den Demonstrationen für eine weltoffene und tolerante Stadt Gesicht zu zeigen. „Wir nehmen kein Blatt vor den Mund.“ Die 23-jährige Maria wünscht sich einen daraus entstehenden Dominoeffekt. Andere sollen ihnen folgen. Marina Barthel sagt dazu: „Die Freiheit des einen, darf die Freiheit des anderen nicht beschneiden.“
JEBDA
JEBDA steht für „junge Engel bei der Arbeit“ und ist eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener.
Die Gruppe wurde von Konfirmanden der evangelischen Kirche Velten 2007 ins Leben gerufen.
Auch Atheisten und Angehörige aller Konfessionen sind willkommen. Eine Mitgliedschaft in der Kirche ist keine Bedingung.
JEBDA organisiert Ausstellungen, Reisen und hilft in der Gemeinde.
? Informationen: www.kirchenkreisoberes-havelland.de
Velten. Der Engel ist ihr Leitmotiv. Der Wunsch zu helfen ihr Kerngedanke. Und das Interesse an christlichen Werten und geschichtlichen Hintergründen das verbindende Element: JEBDA. Die Abkürzung steht für: junge Engel bei der Arbeit. Hervorgegangen aus einer Konfirmandengruppe der evangelischen Kirche Velten, wollten die Jugendlichen auch nach der Konfirmation 2007 gemeinsam Zeit verbringen. JEBDA war geboren. Jährlich kamen neue Mitglieder hinzu. Trotzdem ist eine Mitgliedschaft in der Kirche keine Bedingung für die derzeit vierzehn-köpfige Gruppe. So gehören auch Atheisten zu den jungen Engeln, die in der Gemeinde mal beim Laubharken, beim Reparieren der Kirchenbänke oder ähnlichen Aufgaben anzutreffen sind. Sie nehmen ihren Namen wörtlich und engagieren sich auf verschiedene Weise. Auch für Flüchtlinge. „Natürlich treffen wir uns auch in der Kirche, lesen gemeinsam biblische Texte und singen kirchliche Lieder, aber uns verbindet vor allem eine ähnliche Denkweise“, erklärt die Veltenerin Jennifer Diehl.
Das erste große gemeinsame Projekt war 2010 der Dreh des Dokumentarfilms über die „Rote Kapelle“, einer Widerstandsgruppe während des Naziregimes. „Nach den einjährigen Filmaufnahmen konnten wir uns eigentlich gar nicht mehr sehen“, verrät lachend Maria Glorius, die als gelernte Krankenschwester gerade ein Sonderschulstudium begonnen hat. Letztlich war doch die Nähe, die Freundschaft größer, und das Geschichtsinteresse geweckt.
Im Zusammenhang mit der bekannten Mixed-Pickles-Woche, die jährlich im Sommer in Velten stattfindet und bei der auch einige JEBDAs zum Team gehören, organisierten die Jugendlichen verschiedene Ausstellungen mit Themen wie: Opfer rechter Gewalt, Anne Frank oder Widerstandsgruppen im Nationalsozialismus. Im Zusammenhang mit der Ausstellung über die Niederländerin Anne Frank, unternahm man eine erste selbstgeplante, gemeinsame Reise nach Amsterdam. In die Heimat des jüdischen Mädchens, das im Winter 1945 in Bergen-Belsen starb.
2014 fuhren die Veltener dann gemeinsam nach Krakau in Polen, inklusive eines Besuches der Gedenkstätte in Auschwitz. Eine prägende Erfahrung, auch wenn es nicht ihr erster Gedenkstättenbesuch war, wurde es der nachhaltigste. „Die Ausstellung war heftig, besonders die Räume mit den Koffern, Schuhen oder Haaren“, erinnert sich die Management-Studentin Jennifer. „Ich war regelrecht erschlagen von den Eindrücken“, berichtet die 21-jährige Marina Barthel.
Im kommenden Frühjahr steht eine Reise nach Israel auf dem Programm. Neben den biblischen Orten will man auch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und eine palästinensische Mädchenschule besuchen. Sorgen aufgrund der aktuellen politischen Situation machen sich die jungen Frauen nicht. „Respekt ja, Angst nein.“ Natürlich müsse man sich der derzeitigen Situation bewusst sein, aber sicher sei man nirgends.
Teil der Reisegruppe und für die jungen Frauen wichtiges, motivierendes Vorbild ist Veltens Pfarrerin Ute Gniewoß. Sie lebt ihnen vor: Leben und leben lassen. Offenheit. Respekt und Toleranz. Worte, die auch für die jungen Engel nicht nur leere Worthülsen sind. Sie engagieren sich nicht nur beruflich sozial, sind teils angehende Lehrer und Erzieher. Sie wollen stets Vorbild sein. „Wir sind das Aushängeschild des jungen Anteils in der Kirche“, stellt Lisa Glorius klar. „Und man kann auch mit 14 Jahren ein Vorbild sein.“ Man wolle anderen Mut machen, für seine Meinung einzutreten, bekräftigt die 19-jährige Jennifer. „Wir engagieren uns gegen jede Art von Faschismus.“ So ist es für alle selbstverständlich, bei den Demonstrationen für eine weltoffene und tolerante Stadt Gesicht zu zeigen. „Wir nehmen kein Blatt vor den Mund.“ Die 23-jährige Maria wünscht sich einen daraus entstehenden Dominoeffekt. Andere sollen ihnen folgen. Marina Barthel sagt dazu: „Die Freiheit des einen, darf die Freiheit des anderen nicht beschneiden.“
JEBDA
JEBDA steht für „junge Engel bei der Arbeit“ und ist eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener.
Die Gruppe wurde von Konfirmanden der evangelischen Kirche Velten 2007 ins Leben gerufen.
Auch Atheisten und Angehörige aller Konfessionen sind willkommen. Eine Mitgliedschaft in der Kirche ist keine Bedingung.
JEBDA organisiert Ausstellungen, Reisen und hilft in der Gemeinde.
? Informationen: www.kirchenkreisoberes-havelland.de