Eine Kirche für alle
Ein Artikel aus der MAZ-Online von Marco Paetzel
Die Veltener Kirche wird derzeit für rund 25.000 Euro saniert. Sie bekommt einen neuen Anstrich, die Bänke werden saniert und neue Beleuchtung installiert. Demnächst sollen hier Ausstellungen von Künstlern stattfinden und das Gotteshaus soll künftig nicht nur für Konzerte und Gottesdienste offen sein.
Im Jahr 1944, der Zweite Weltkrieg lag in seinen letzten Zügen, traf es auch die Ofenstadt. Unweit des Bahnhofs gingen Bomben nieder. „Die Druckwelle war so stark, dass auch in der Kirche die Fenster zu Bruch gingen“, erklärt Veltens Pfarrer Markus Schütte. Damit es im Gotteshaus trocken bleibt, entschied die Gemeinde Ende 1944, eine Notverglasung einzubauen. Das milchige Glas liegt bis heute nach außen hin vor dem Buntglas, von innen ist die Sicht getrübt. Doch ein Glaser ist bereits an der Arbeit, er trennt die Notverglasung heraus und ersetzt sie durch neue, völlig transparente Scheiben. Die Seite zur Viktoriastraße hin ist schon geschafft. Hier fällt das Licht endlich wieder ungefiltert durch das Buntglas ins Gotteshaus.
Auch sonst tut sich momentan viel in der Kirche, die um 1750 unter dem Regiment des alten Fritz errichtet wurde. Seit vergangenen Sonntag ist sie die reinste Baustelle. Die wohl wichtigste Maßnahme: Das Veltener Gotteshaus, bisher mit gelblicher Wandfarbe, bekommt einen neuen zartrosa Anstrich. Den Bereich der mächtigen Fenster gestalten die Maler indessen weiß. Die neue Farbe ist bitter nötig, sagt Pfarrer Markus Schütte. Durch die Heizungen sahen die Wände zuletzt schmuddelig aus, waren an vielen Stellen mit einem grauem Schleier überzogen. „Wenn im Winter Staub aufgewirbelt wurde, hat er sich an den kalten Wänden niedergelassen. Das sah nicht mehr schön aus“, sagt der Pfarrer.
Zudem sollen neue Leuchten in der Kirche installiert werden. Die insgesamt 20 Bänke sind bereits fast komplett generalüberholt und haben einen neuen Anstrich bekommen. Nur drei der Bänke befinden sich derzeit noch bei einem entsprechenden Fachmann. „Wir hoffen, dass diese drei langen Bänke in den nächsten 14? Tagen kommen“, sagt der Pfarrer. Rund 25 000 Euro kosten die Arbeiten, die vor allem durch Spenden finanziert werden.
In drei Wochen finden wieder Gottesdienste statt
Wenn es nach dem Pfarrer geht, finden in drei Wochen auch die Gottesdienste wieder in der Kirche statt. In den kommenden drei Wochen müssen die Gemeindemitglieder dagegen auf ihr Haus nebenan ausweichen. Wenn die Sanierung beendet ist und alle Bänke wieder in der Kirche stehen, will Pfarrer Markus Schütte die Wände, die bislang immer völlig kahl waren, für Ausstellungen nutzen. Die erste soll am 1. Juli beginnen. Welcher Künstler ausstellen darf, darüber wollte Pfarrer noch nicht sprechen.
Für die Ausstellungen sollen in den kommenden Wochen auch Galerielampen installiert werden, die die Werke in das richtige Licht setzen sollen. Pfarrer Schütte schweben auch Ausstellungen mit politischem Hintergrund vor, schließlich sei das Engagement der Gemeinde in dieser Richtung immer groß gewesen. So seien Ausstellungen zu Themen wie der alljährlichen Toleranz-Aktion „Velten zeigt Herz“ oder der Mixed-Pickels-Woche, bei der sich Jugendliche vieler Nationen in der Ofenstadt kennenlernen, durchaus denkbar.
Für die Zukunft will Markus Schütte die Kirche für alle Menschen öffnen, und zwar nicht nur an den Wochenenden, wenn Gottesdienste und Konzerte stattfinden. Dafür ist der Pfarrer gerade auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern, die Besucher durch das Gotteshaus führen und bei Nachfragen auch Dinge erklären sollen. „Das können auch Leute sein, die gar keine Mitglieder der Kirche sind.“ Kirche, Kommunikationszentrum und Ofenmuseum sieht der Pfarrer künftig als Achse entlang der Viktoriastraße. Und Belebung tut ja dort Not.
Von Marco Paetzel
Im Jahr 1944, der Zweite Weltkrieg lag in seinen letzten Zügen, traf es auch die Ofenstadt. Unweit des Bahnhofs gingen Bomben nieder. „Die Druckwelle war so stark, dass auch in der Kirche die Fenster zu Bruch gingen“, erklärt Veltens Pfarrer Markus Schütte. Damit es im Gotteshaus trocken bleibt, entschied die Gemeinde Ende 1944, eine Notverglasung einzubauen. Das milchige Glas liegt bis heute nach außen hin vor dem Buntglas, von innen ist die Sicht getrübt. Doch ein Glaser ist bereits an der Arbeit, er trennt die Notverglasung heraus und ersetzt sie durch neue, völlig transparente Scheiben. Die Seite zur Viktoriastraße hin ist schon geschafft. Hier fällt das Licht endlich wieder ungefiltert durch das Buntglas ins Gotteshaus.
Auch sonst tut sich momentan viel in der Kirche, die um 1750 unter dem Regiment des alten Fritz errichtet wurde. Seit vergangenen Sonntag ist sie die reinste Baustelle. Die wohl wichtigste Maßnahme: Das Veltener Gotteshaus, bisher mit gelblicher Wandfarbe, bekommt einen neuen zartrosa Anstrich. Den Bereich der mächtigen Fenster gestalten die Maler indessen weiß. Die neue Farbe ist bitter nötig, sagt Pfarrer Markus Schütte. Durch die Heizungen sahen die Wände zuletzt schmuddelig aus, waren an vielen Stellen mit einem grauem Schleier überzogen. „Wenn im Winter Staub aufgewirbelt wurde, hat er sich an den kalten Wänden niedergelassen. Das sah nicht mehr schön aus“, sagt der Pfarrer.
Zudem sollen neue Leuchten in der Kirche installiert werden. Die insgesamt 20 Bänke sind bereits fast komplett generalüberholt und haben einen neuen Anstrich bekommen. Nur drei der Bänke befinden sich derzeit noch bei einem entsprechenden Fachmann. „Wir hoffen, dass diese drei langen Bänke in den nächsten 14? Tagen kommen“, sagt der Pfarrer. Rund 25 000 Euro kosten die Arbeiten, die vor allem durch Spenden finanziert werden.
In drei Wochen finden wieder Gottesdienste statt
Wenn es nach dem Pfarrer geht, finden in drei Wochen auch die Gottesdienste wieder in der Kirche statt. In den kommenden drei Wochen müssen die Gemeindemitglieder dagegen auf ihr Haus nebenan ausweichen. Wenn die Sanierung beendet ist und alle Bänke wieder in der Kirche stehen, will Pfarrer Markus Schütte die Wände, die bislang immer völlig kahl waren, für Ausstellungen nutzen. Die erste soll am 1. Juli beginnen. Welcher Künstler ausstellen darf, darüber wollte Pfarrer noch nicht sprechen.
Für die Ausstellungen sollen in den kommenden Wochen auch Galerielampen installiert werden, die die Werke in das richtige Licht setzen sollen. Pfarrer Schütte schweben auch Ausstellungen mit politischem Hintergrund vor, schließlich sei das Engagement der Gemeinde in dieser Richtung immer groß gewesen. So seien Ausstellungen zu Themen wie der alljährlichen Toleranz-Aktion „Velten zeigt Herz“ oder der Mixed-Pickels-Woche, bei der sich Jugendliche vieler Nationen in der Ofenstadt kennenlernen, durchaus denkbar.
Für die Zukunft will Markus Schütte die Kirche für alle Menschen öffnen, und zwar nicht nur an den Wochenenden, wenn Gottesdienste und Konzerte stattfinden. Dafür ist der Pfarrer gerade auf der Suche nach ehrenamtlichen Helfern, die Besucher durch das Gotteshaus führen und bei Nachfragen auch Dinge erklären sollen. „Das können auch Leute sein, die gar keine Mitglieder der Kirche sind.“ Kirche, Kommunikationszentrum und Ofenmuseum sieht der Pfarrer künftig als Achse entlang der Viktoriastraße. Und Belebung tut ja dort Not.
Von Marco Paetzel