
Foto: Nele Poldrack
Bildrechte: Nele Poldrack
Zeit zum Trauern
für alle, die einem lieben Menschen nachtrauern
- „Mein Mann ist ganz plötzlich gestorben. Ich konnte mich nicht von ihm verabschieden. Ich hätte ihm noch so viel sagen wollen.“
- „Mein Freund hat sich umgebracht. Ich fühle mich mit schuldig an seinem Tod.“
- „Seit meine Mutter gestorben ist, bin ich ganz allein. Was soll ich tun?“
- „Immer mehr Menschen, die mir wichtig sind, sterben. Die Welt ist so leer, dass ich nicht weiß, wie ich weiterleben soll.“
- „Nie durfte ich um mein Kind trauern, das ich bei der Geburt verloren habe. Jetzt werde ich mit Depressionen behandelt. Ich kann die...
alles lesen
- „Mein Freund hat sich umgebracht. Ich fühle mich mit schuldig an seinem Tod.“
- „Seit meine Mutter gestorben ist, bin ich ganz allein. Was soll ich tun?“
- „Immer mehr Menschen, die mir wichtig sind, sterben. Die Welt ist so leer, dass ich nicht weiß, wie ich weiterleben soll.“
- „Nie durfte ich um mein Kind trauern, das ich bei der Geburt verloren habe. Jetzt werde ich mit Depressionen behandelt. Ich kann die...
alles lesen
- „Mein Mann ist ganz plötzlich gestorben. Ich konnte mich nicht von ihm verabschieden. Ich hätte ihm noch so viel sagen wollen.“
- „Mein Freund hat sich umgebracht. Ich fühle mich mit schuldig an seinem Tod.“
- „Seit meine Mutter gestorben ist, bin ich ganz allein. Was soll ich tun?“
- „Immer mehr Menschen, die mir wichtig sind, sterben. Die Welt ist so leer, dass ich nicht weiß, wie ich weiterleben soll.“
- „Nie durfte ich um mein Kind trauern, das ich bei der Geburt verloren habe. Jetzt werde ich mit Depressionen behandelt. Ich kann die Trauer nun endlich zulassen. “
Fast alle unter uns sehen zurück auf das Leben von Menschen, die ihnen lieb waren, und die nun nicht mehr leben. Manche tragen Verluste von lieben Menschen wie eine schwere Bürde mit sich herum. Unsere Gesellschaft rechnet im täglichen Leben nicht mit Trauernden. Nur auf dem Friedhof darf man weinen. Überall sonst zählt nur das Leben. Du musst stark und dynamisch sein, Kraft haben, gute Laune haben, das Leben aktiv gestalten.
Doch Trauernde brauchen Zeit. Zeit, sich hängenzulassen, Zeit, gar nichts zu tun und zu wollen, Zeit zu reden. Ablenkung kann helfen, über schwere Zeiten hinweg zu kommen, aber die Trauer ist damit nicht weg. Wenn die Trauer verdrängt wird, kommt sie viel später wieder, als Krankheit, als Depression, als Aggression oder noch anders. Sie bleibt und fordert ihren Platz. Trauernde brauchen andere Menschen, zum Reden, zum Schweigen, zum Austausch darüber, was weiterhelfen kann. Trauernde brauchen Orte und Zeiten für ihre Trauer, vielleicht erst nach vielen Monaten oder Jahren.
Erster Teil
- Zeit zum Gedenken in der Kirche
Wir beginnen mit einer kleinen Feier in der Kirche.
Für die Verstorbenen wird eine Kerze angezündet. Wenige Worte, ein Gebet, Musik.
Zweiter Teil
- Zeit zum Sprechen im Gemeinderaum
in einer Gesprächsrunde im Gemeinderaum sprechen wir darüber, was uns zu schaffen macht und was uns hilft. Vieles wird leichter, wenn anderen tragen helfen. Wer nicht sprechen möchte, darf schweigen. Das Gespräch in dieser Runde ist vertraulich.
Dritter Teil
- Zeit zum Kaffeetrinken
Kaffee, Kuchen oder Kekse sind willkommen. Niemand muß etwas mitbringen.
Sie sind eingeladen zur „Zeit zum Trauern“. Sie können an einem Teil der „Zeit zum Trauern“ teilnehmen oder an allen. Sie können einmal kommen oder regelmäßig oder manchmal. Sie sind eingeladen, unabhängig von Kirchenzugehörigkeit, Alter und Bekenntnis.
Nele Poldrack
Pfarrerin
Volltext verbergen
- „Mein Freund hat sich umgebracht. Ich fühle mich mit schuldig an seinem Tod.“
- „Seit meine Mutter gestorben ist, bin ich ganz allein. Was soll ich tun?“
- „Immer mehr Menschen, die mir wichtig sind, sterben. Die Welt ist so leer, dass ich nicht weiß, wie ich weiterleben soll.“
- „Nie durfte ich um mein Kind trauern, das ich bei der Geburt verloren habe. Jetzt werde ich mit Depressionen behandelt. Ich kann die Trauer nun endlich zulassen. “
Fast alle unter uns sehen zurück auf das Leben von Menschen, die ihnen lieb waren, und die nun nicht mehr leben. Manche tragen Verluste von lieben Menschen wie eine schwere Bürde mit sich herum. Unsere Gesellschaft rechnet im täglichen Leben nicht mit Trauernden. Nur auf dem Friedhof darf man weinen. Überall sonst zählt nur das Leben. Du musst stark und dynamisch sein, Kraft haben, gute Laune haben, das Leben aktiv gestalten.
Doch Trauernde brauchen Zeit. Zeit, sich hängenzulassen, Zeit, gar nichts zu tun und zu wollen, Zeit zu reden. Ablenkung kann helfen, über schwere Zeiten hinweg zu kommen, aber die Trauer ist damit nicht weg. Wenn die Trauer verdrängt wird, kommt sie viel später wieder, als Krankheit, als Depression, als Aggression oder noch anders. Sie bleibt und fordert ihren Platz. Trauernde brauchen andere Menschen, zum Reden, zum Schweigen, zum Austausch darüber, was weiterhelfen kann. Trauernde brauchen Orte und Zeiten für ihre Trauer, vielleicht erst nach vielen Monaten oder Jahren.
Erster Teil
- Zeit zum Gedenken in der Kirche
Wir beginnen mit einer kleinen Feier in der Kirche.
Für die Verstorbenen wird eine Kerze angezündet. Wenige Worte, ein Gebet, Musik.
Zweiter Teil
- Zeit zum Sprechen im Gemeinderaum
in einer Gesprächsrunde im Gemeinderaum sprechen wir darüber, was uns zu schaffen macht und was uns hilft. Vieles wird leichter, wenn anderen tragen helfen. Wer nicht sprechen möchte, darf schweigen. Das Gespräch in dieser Runde ist vertraulich.
Dritter Teil
- Zeit zum Kaffeetrinken
Kaffee, Kuchen oder Kekse sind willkommen. Niemand muß etwas mitbringen.
Sie sind eingeladen zur „Zeit zum Trauern“. Sie können an einem Teil der „Zeit zum Trauern“ teilnehmen oder an allen. Sie können einmal kommen oder regelmäßig oder manchmal. Sie sind eingeladen, unabhängig von Kirchenzugehörigkeit, Alter und Bekenntnis.
Nele Poldrack
Pfarrerin
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Nele Poldrack
Pfarrerin
Eichenallee 32B, 16767 Leegebruch
+49(0)3304 201995

Foto: privat