Der Mullah und die grüne Gardine
Menzer Theologen unterwegs im Iran: Beate und Mathias Wolf beeindrucken Zuhörer mit ihrem Reisebericht. Aus der MAZ von Cindy Lüderitz
Menz. Den Ausgang der Parlamentswahlen im Iran verfolgten Beate und Mathias Wolf mit gemischten Gefühlen und noch nie so gespannt wie in diesen Tagen. Dem Land und seinen Menschen, die sie während ihres jüngsten Auslandsaufenthaltes kennenlernten, wünschen sie Reformen und mehr Freiheiten. Wohlwissend, dass es ein langer Prozess ist. Beate Wolf hat Frauen in Teheran von der friedlichen Revolution, den Kundgebungen und dem Mauerfall in ihrer Heimat erzählt, um ihnen Mut zu machen.
Zwei Wochen verbrachten die Menzer Pfarrer im vergangenen Oktober in dem persischen Land. Ihr Reisebericht stieß in der Gemeinde auf ein überwältigendes Interesse. An zwei Abenden strömten mehr als 200 Besucher in die Regionalwerkstatt, darunter auch gebürtige Iraner sowie Flüchtlinge aus der Region, die sich hinterher für die Eindrücke bedankten.
Mathias Wolf sagt, für ihn war es der beeindruckendste Urlaub, den er je erlebte – zwischen Wüste und Oase, Lehmhäusern und Prunkbauten, Kamelen und Kühen, einer einerseits so reichen Kultur und zugleich der Schärfe des Regimes. Nie zuvor sei er mit dem Auto über einen Friedhof gefahren. Bei Isfahan taten sie es, um die Grabstätte von Ernst Jakob Christoffel – Begründer der Blindenmission – zu besuchen. Wolf erinnert sich zurück an die „unglaubliche Stille“ der Wüste, wo nur noch Wind und das Rieseln des Sandes zu hören waren. An die Architektin der Großwoltersdorfer Kirche schickte er ein Bild von den Bauarbeiten an einer Moschee, um zu zeigen, wie Gerüstbau auch funktionieren kann. In dem Wissen, dass für das aktuelle Bauvorhaben in seiner Gemeinde extra noch ein Treppenbau angebracht werden musste, um mit der Sanierung weitermachen zu können.
Beate Wolf hat sich – neugierig umringt von iranischen Frauen – getraut zu fragen, wie sie es bei 40 Grad unter der Kopfbedeckung aushalten. „Ich werde wahnsinnig“, gestand sie den Frauen. Selbst eine 80-Jährige habe daraufhin zustimmend genickt, andere sagten, sie würden es hassen. Ein junges Mädchen bat Wolf, doch zum Islam überzutreten. Zugleich streichelten sie die weiße Haut der Deutschen, während die sich über die Hollywood-Schönheiten und ihre makellosen Gesichter wunderte.
Nachhaltig bewege sie das zweistündige Gespräch mit einem Mullah – von Pfarrer zu Pfarrer. Sie verzichtete darauf, ihn zu fragen, ob es ihm nicht komisch vorkomme, mit ihr zu reden, während ihr Gesicht hinter einer „grünen Gardine“ verhüllt ist. Sie sprachen über die Arbeit in der Gemeinde. Zu keiner Zeit, sagen Wolfs, hätten sie sich während der Rundreise bedroht oder kritisch beäugt. Nicht einmal in der aufgeheizten Stimmung des religiösen Ashura-Festes. Viele Iraner seien auf sie zugekommen und hätten gefragt, ob ihnen das Land gefalle. Sie wollten den Deutschen das Persien zeigen, auf das sie stolz sind.
Zwei Wochen verbrachten die Menzer Pfarrer im vergangenen Oktober in dem persischen Land. Ihr Reisebericht stieß in der Gemeinde auf ein überwältigendes Interesse. An zwei Abenden strömten mehr als 200 Besucher in die Regionalwerkstatt, darunter auch gebürtige Iraner sowie Flüchtlinge aus der Region, die sich hinterher für die Eindrücke bedankten.
Mathias Wolf sagt, für ihn war es der beeindruckendste Urlaub, den er je erlebte – zwischen Wüste und Oase, Lehmhäusern und Prunkbauten, Kamelen und Kühen, einer einerseits so reichen Kultur und zugleich der Schärfe des Regimes. Nie zuvor sei er mit dem Auto über einen Friedhof gefahren. Bei Isfahan taten sie es, um die Grabstätte von Ernst Jakob Christoffel – Begründer der Blindenmission – zu besuchen. Wolf erinnert sich zurück an die „unglaubliche Stille“ der Wüste, wo nur noch Wind und das Rieseln des Sandes zu hören waren. An die Architektin der Großwoltersdorfer Kirche schickte er ein Bild von den Bauarbeiten an einer Moschee, um zu zeigen, wie Gerüstbau auch funktionieren kann. In dem Wissen, dass für das aktuelle Bauvorhaben in seiner Gemeinde extra noch ein Treppenbau angebracht werden musste, um mit der Sanierung weitermachen zu können.
Beate Wolf hat sich – neugierig umringt von iranischen Frauen – getraut zu fragen, wie sie es bei 40 Grad unter der Kopfbedeckung aushalten. „Ich werde wahnsinnig“, gestand sie den Frauen. Selbst eine 80-Jährige habe daraufhin zustimmend genickt, andere sagten, sie würden es hassen. Ein junges Mädchen bat Wolf, doch zum Islam überzutreten. Zugleich streichelten sie die weiße Haut der Deutschen, während die sich über die Hollywood-Schönheiten und ihre makellosen Gesichter wunderte.
Nachhaltig bewege sie das zweistündige Gespräch mit einem Mullah – von Pfarrer zu Pfarrer. Sie verzichtete darauf, ihn zu fragen, ob es ihm nicht komisch vorkomme, mit ihr zu reden, während ihr Gesicht hinter einer „grünen Gardine“ verhüllt ist. Sie sprachen über die Arbeit in der Gemeinde. Zu keiner Zeit, sagen Wolfs, hätten sie sich während der Rundreise bedroht oder kritisch beäugt. Nicht einmal in der aufgeheizten Stimmung des religiösen Ashura-Festes. Viele Iraner seien auf sie zugekommen und hätten gefragt, ob ihnen das Land gefalle. Sie wollten den Deutschen das Persien zeigen, auf das sie stolz sind.