
Foto: MOZ
Bildrechte: MOZ
Hochsaison wenn andere feiern
Moment der Ruhe: Die sind für Beate und Mathias Wolf, hier im Büro des Menzer Pfarramts, momentan selten. Ein Artikel aus der Gransee-Zeitung von Sandra Jütte
Menz (GZ) Während für andere über die Weihnachtsfeiertage mal Urlaub angesagt ist, hat das Menzer Pfarrers-Ehepaar Beate und Mathias Wolf alle Hände voll zu tun. Neben den Predigten am Heiligabend müssen Grußkarten geschrieben, Proben absolviert und Termine koordiniert werden. Für Privates bleibt da wenig Zeit.
"Das geht im Prinzip ab Totensonntag richtig los", sagt Beate Wolf, die sich die evangelische Pfarrstelle in Menz mit ihrem Mann teilt. "Nein, stimmt nicht", hakt sie dann ein. Schon im Sommer würden die Vorbereitungen für die Krippenspiele starten, müsste Musik ausgewählt und Helfer für die Gottesdienste am Heiligabend gefunden werden. "Denn wir alleine schaffen keine zehn", betont die 52-Jährige.
Das Gebiet, das die beiden mittlerweile betreuen, erstreckt sich von Neuglobsow über Neulögow bis runter nach Rönnebeck. Deshalb ist das Paar nicht nur am 24. Dezember auf Hilfe angewiesen. Schon in der Adventszeit stehen Termine wie Karten schreiben, Adventsbasteln, Konzerte, Chor- und Krippenspielproben auf dem Plan. Zwar hätten sie Unterstützung von 50 bis 60 Helfern, Schauspielern und Musikern in den Gemeinden, "aber das muss von uns ja auch koordiniert werden", erklärt Mathias Wolf. Froh seien sie dennoch, etwa dafür, dass die Kirchen von Ehrenamtlern so hübsch geschmückt würden. "Ich habe schon Hornhaut an den Knien vom vielen Danken", sagt Beate Wolf schmunzelnd.
Hinzu kommen ihre weiteren Jobs - Mathias Wolf als Öffentlichkeitsbeauftragter des gesamten Kirchenkreises und seine Frau als Pfarrerin in der Justizvollzugsanstalt in Wulkow. "Weihnachten im Knast ist das furchtbarste, das man sich vorstellen kann", meint Beate Wolf. Da über die Feiertage alle Betriebe im Gefängnis geschlossen seien, hätten die Gefangenen nichts zu tun und auch weniger Geld. "Daher sammle ich mit meinem Kollegen immer für diejenigen, die keinen Besuch von Angehörigen bekommen, für kleine Geschenke", berichtet sie.
Der richtige Stress beginnt dann am Heiligabend. Trotz Unterstützung müssen die beiden jeweils drei Gottesdienste selbst bestreiten. "Da sich das alles in einem Zeitfenster zwischen 14 und 20 Uhr abspielt, hetzen wir natürlich von Termin zu Termin", erklärt die Pfarrerin. Da sei er am Ende froh, wenn alles ohne Unfälle überstanden sei, ergänzt ihr Mann. Für den 61-Jährigen sind drei Predigten auch die persönliche Grenze. "Sonst ist man nicht mehr mit dem Herzen dabei."
Zudem ist eine erfahrungsgemäß volle, aber kalte Kirche eine ziemliche Strapaze für die Stimme. "Danach bin ich vollkommen heiser", gibt Beate Wolf zu. "Der Geheimtipp ist, so wenig wie möglich zu reden und abzugeben." Auch gäbe es am Heiligabend gerne mal Anrufe von Leuten, die Sitzplätze in der Kirche reservieren oder nun ihre Hochzeit besprechen wollten. Als ihre zwei Söhne noch Kinder waren, bedeutete der Pfarrerberuf auch, dass die Großeltern am 24. Dezember auf den Nachwuchs aufpassen mussten und die Bescherung erst am Abend stattfinden konnte. "Traditionell gab es dann immer heiße Toastbrote", berichtet sie lachend. Das sei heute immer noch so. Und anschließend werde immer eine Sage wie Herr der Ringe geschaut.
Das traditionelle Familienessen - Gans oder Pute mit Schwarzwurzel und Thüringer Klößen - findet immer am ersten Weihnachtstag statt. Dann sind dank der Söhne Brettspiele Pflicht, bevor am 26. Dezember der nächste Festgottesdienst und oft noch eine Trauerrede anstehen. Sie sei dann "unbedingt" froh, wenn Weihnachten vorbei ist, gibt Beate Wolf zu. Aber eine so volle Kirche wie an diesen Tagen, "ist ja auch schön", betont Mathias Wolf.
"Das geht im Prinzip ab Totensonntag richtig los", sagt Beate Wolf, die sich die evangelische Pfarrstelle in Menz mit ihrem Mann teilt. "Nein, stimmt nicht", hakt sie dann ein. Schon im Sommer würden die Vorbereitungen für die Krippenspiele starten, müsste Musik ausgewählt und Helfer für die Gottesdienste am Heiligabend gefunden werden. "Denn wir alleine schaffen keine zehn", betont die 52-Jährige.
Das Gebiet, das die beiden mittlerweile betreuen, erstreckt sich von Neuglobsow über Neulögow bis runter nach Rönnebeck. Deshalb ist das Paar nicht nur am 24. Dezember auf Hilfe angewiesen. Schon in der Adventszeit stehen Termine wie Karten schreiben, Adventsbasteln, Konzerte, Chor- und Krippenspielproben auf dem Plan. Zwar hätten sie Unterstützung von 50 bis 60 Helfern, Schauspielern und Musikern in den Gemeinden, "aber das muss von uns ja auch koordiniert werden", erklärt Mathias Wolf. Froh seien sie dennoch, etwa dafür, dass die Kirchen von Ehrenamtlern so hübsch geschmückt würden. "Ich habe schon Hornhaut an den Knien vom vielen Danken", sagt Beate Wolf schmunzelnd.
Hinzu kommen ihre weiteren Jobs - Mathias Wolf als Öffentlichkeitsbeauftragter des gesamten Kirchenkreises und seine Frau als Pfarrerin in der Justizvollzugsanstalt in Wulkow. "Weihnachten im Knast ist das furchtbarste, das man sich vorstellen kann", meint Beate Wolf. Da über die Feiertage alle Betriebe im Gefängnis geschlossen seien, hätten die Gefangenen nichts zu tun und auch weniger Geld. "Daher sammle ich mit meinem Kollegen immer für diejenigen, die keinen Besuch von Angehörigen bekommen, für kleine Geschenke", berichtet sie.
Der richtige Stress beginnt dann am Heiligabend. Trotz Unterstützung müssen die beiden jeweils drei Gottesdienste selbst bestreiten. "Da sich das alles in einem Zeitfenster zwischen 14 und 20 Uhr abspielt, hetzen wir natürlich von Termin zu Termin", erklärt die Pfarrerin. Da sei er am Ende froh, wenn alles ohne Unfälle überstanden sei, ergänzt ihr Mann. Für den 61-Jährigen sind drei Predigten auch die persönliche Grenze. "Sonst ist man nicht mehr mit dem Herzen dabei."
Zudem ist eine erfahrungsgemäß volle, aber kalte Kirche eine ziemliche Strapaze für die Stimme. "Danach bin ich vollkommen heiser", gibt Beate Wolf zu. "Der Geheimtipp ist, so wenig wie möglich zu reden und abzugeben." Auch gäbe es am Heiligabend gerne mal Anrufe von Leuten, die Sitzplätze in der Kirche reservieren oder nun ihre Hochzeit besprechen wollten. Als ihre zwei Söhne noch Kinder waren, bedeutete der Pfarrerberuf auch, dass die Großeltern am 24. Dezember auf den Nachwuchs aufpassen mussten und die Bescherung erst am Abend stattfinden konnte. "Traditionell gab es dann immer heiße Toastbrote", berichtet sie lachend. Das sei heute immer noch so. Und anschließend werde immer eine Sage wie Herr der Ringe geschaut.
Das traditionelle Familienessen - Gans oder Pute mit Schwarzwurzel und Thüringer Klößen - findet immer am ersten Weihnachtstag statt. Dann sind dank der Söhne Brettspiele Pflicht, bevor am 26. Dezember der nächste Festgottesdienst und oft noch eine Trauerrede anstehen. Sie sei dann "unbedingt" froh, wenn Weihnachten vorbei ist, gibt Beate Wolf zu. Aber eine so volle Kirche wie an diesen Tagen, "ist ja auch schön", betont Mathias Wolf.