
Foto: MAZ
Bildrechte: MAZ
Mit frohem Mut den Heimweg antreten
Liebenwaldes Pfarrersleute teilen sich eine Pfarrstelle und damit auch die Gottesdienste am Heiligen Abend - Ein Artikel aus der MAZ von Bert Wittke
Liebenwalde. Michaela Jecht und Matthäus Monz sind Pfarrersleute. Vor vier Jahren haben sie geheiratet und möchten außerhalb ihres Berufes möglichst viel Zeit miteinander verbringen. Deshalb hat sich das Paar zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Die 1982 in Wippra (Sachsen-Anhalt) geborene Michaela Jecht und der 1981 in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) auf die Welt gekommene Matthäus Monz teilen sich eine Pfarrstelle, in Liebenwalde. Damit haben sie zwar auch nur ein Gehalt, können aber täglich das Zusammensein genießen. Morgen werden die zwei getrennte Wege gehen – vorübergehend. Während sie um 15 Uhr den Gottesdienst in Wensickendorf abhält (mit Krippenspiel) und um 16.30?Uhr in Zehlendorf sowie um 18?Uhr in Liebenwalde predigt, steht er um 15 Uhr in der Kirche in Liebenthal und um 16.30?Uhr in Hammer (mit Krippenspiel). „Drei Gottesdienste am Stück sind schon eine Herausforderung“, sagt Michaela Jecht. Auch klimatisch. Da freue man sich hinterher auf die warme Stube. In vielen Kirchen sei es nun mal recht frisch und der Talar ziemlich dünn. Dafür hat die Pfarrerin im vergangenen Jahr beheizbare Sohlen für sich entdeckt. Damit lässt sich der Kühle trotzen.
Wer übrigens glaubt, dass es nach den Weihnachtsgottesdiensten bei den Pfarrersleuten Kartoffelsalat mit Würstchen gibt, der irrt. „Wir wissen noch nicht, was auf den Tisch kommt, verriet Michaela Jecht kurz vor Weihnachten. Während ihr Mann Fleisch esse, ernähre sie sich vegetarisch. Deshalb werde am ersten Feiertag auch keine Gans gegessen. Das habe sie einmal in ihrer Kindheit getan, sagte die Pfarrerin, dem Braten aber nicht viel abgewinnen können. Überhaupt habe es, als sie noch ein Kind war, daheim oft Suppe gegeben. Die Eltern waren Schichtarbeiter und hätten nicht viel Zeit gehabt, Festessen anzurichten. Suppe habe man dagegen schnell zubereiten und immer wieder aufwärmen können.
Für Feststimmung wird bei den Pfarrersleuten ein Christbaum sorgen, der gemeinsam geschmückt wird. 2016 war es eine Blautanne, die Auswahl für dieses Jahr war wenige Tage vor dem Heiligen Abend noch nicht getroffen. Das Bäumchen müsse nicht makellos sein. Natürlich soll es ausschauen. Der Festschmuck wird aus bunten Kugeln bestehen – vorzugsweise aus grünen, blauen, roten und goldfarbenen. Dazu kommen Strohsterne und elektrische Kerzen. Alle Jahre wiederkehrende Rituale am Weihnachtsabend gibt es bei Michaela Jecht und Matthäus Monz nicht. Höchstens zum ersten Advent. Da baue sie den großen Herrnruther Stern zusammen, während er fünf, sechs kleineren Sterne in der Wohnung aufhänge. Das sei schon deshalb seine Aufgabe, weil er der Größere ist und keine Leiter benötigt.
Ja, sind sich die beiden Pfarrer einig, ein Gottesdienst am Weihnachtsabend sei schon außergewöhnlich. Und das nicht nur deshalb, weil die Kirchen oft bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Auch das Publikum sei besonders. Es kämen Gemeindeglieder, aber auch viele Leute, die nicht in der Kirche sind. In den Reihen säßen Eltern mit ihren Kindern, zugleich aber auch viele ältere Menschen. Darunter etliche, die sich vor allem an Feiertagen sehr einsam fühlen. Für alle die passenden Worte parat zu haben und außerdem die rechte Mischung zwischen dem zu finden, was ein jeder an Weihnachten kennt sowie dem, was gesagt werden muss, bezeichnet Matthäus Monz als Spagat. Doch bei all dem, was es zu beachten gilt, geht es nach den Worten von Michaela Jecht in diesen Festgottesdiensten immer auch um „Erbauung“. Die Menschen sollten anschließend mit einem guten Gefühl und frohem Mut den Heimweg antreten.
Weihnachten sei natürlich kein Maßstab für das Verlangen der Leute, in die Kirche zu gehen, weiß Matthäus Monz. Aber er und seine Frau seien für jeden dankbar, der den Weg ins Gotteshaus findet. Und sei es auch nur, weil für ihn der Kirchenbesuch zum Weihnachtsfest einfach dazugehört. Vielleicht deshalb, weil es so schön festlich ist, wenn „Oh du fröhliche …“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“ erklingt. Oder weil es eine angenehme Gänsehaut erzeugt, wenn alle gemeinsam die stille und heilige Nacht besingen. Oder, weil die Pfarrer am Ende allen Gottes Segen aussprechen. „Die Menschen haben das verdient“, sind sich Michaela Jecht und Matthäus Monz sicher. „In diesem Sinne – allen eine gesegnete Weihnacht!“
Wer übrigens glaubt, dass es nach den Weihnachtsgottesdiensten bei den Pfarrersleuten Kartoffelsalat mit Würstchen gibt, der irrt. „Wir wissen noch nicht, was auf den Tisch kommt, verriet Michaela Jecht kurz vor Weihnachten. Während ihr Mann Fleisch esse, ernähre sie sich vegetarisch. Deshalb werde am ersten Feiertag auch keine Gans gegessen. Das habe sie einmal in ihrer Kindheit getan, sagte die Pfarrerin, dem Braten aber nicht viel abgewinnen können. Überhaupt habe es, als sie noch ein Kind war, daheim oft Suppe gegeben. Die Eltern waren Schichtarbeiter und hätten nicht viel Zeit gehabt, Festessen anzurichten. Suppe habe man dagegen schnell zubereiten und immer wieder aufwärmen können.
Für Feststimmung wird bei den Pfarrersleuten ein Christbaum sorgen, der gemeinsam geschmückt wird. 2016 war es eine Blautanne, die Auswahl für dieses Jahr war wenige Tage vor dem Heiligen Abend noch nicht getroffen. Das Bäumchen müsse nicht makellos sein. Natürlich soll es ausschauen. Der Festschmuck wird aus bunten Kugeln bestehen – vorzugsweise aus grünen, blauen, roten und goldfarbenen. Dazu kommen Strohsterne und elektrische Kerzen. Alle Jahre wiederkehrende Rituale am Weihnachtsabend gibt es bei Michaela Jecht und Matthäus Monz nicht. Höchstens zum ersten Advent. Da baue sie den großen Herrnruther Stern zusammen, während er fünf, sechs kleineren Sterne in der Wohnung aufhänge. Das sei schon deshalb seine Aufgabe, weil er der Größere ist und keine Leiter benötigt.
Ja, sind sich die beiden Pfarrer einig, ein Gottesdienst am Weihnachtsabend sei schon außergewöhnlich. Und das nicht nur deshalb, weil die Kirchen oft bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Auch das Publikum sei besonders. Es kämen Gemeindeglieder, aber auch viele Leute, die nicht in der Kirche sind. In den Reihen säßen Eltern mit ihren Kindern, zugleich aber auch viele ältere Menschen. Darunter etliche, die sich vor allem an Feiertagen sehr einsam fühlen. Für alle die passenden Worte parat zu haben und außerdem die rechte Mischung zwischen dem zu finden, was ein jeder an Weihnachten kennt sowie dem, was gesagt werden muss, bezeichnet Matthäus Monz als Spagat. Doch bei all dem, was es zu beachten gilt, geht es nach den Worten von Michaela Jecht in diesen Festgottesdiensten immer auch um „Erbauung“. Die Menschen sollten anschließend mit einem guten Gefühl und frohem Mut den Heimweg antreten.
Weihnachten sei natürlich kein Maßstab für das Verlangen der Leute, in die Kirche zu gehen, weiß Matthäus Monz. Aber er und seine Frau seien für jeden dankbar, der den Weg ins Gotteshaus findet. Und sei es auch nur, weil für ihn der Kirchenbesuch zum Weihnachtsfest einfach dazugehört. Vielleicht deshalb, weil es so schön festlich ist, wenn „Oh du fröhliche …“ oder „Es ist ein Ros entsprungen“ erklingt. Oder weil es eine angenehme Gänsehaut erzeugt, wenn alle gemeinsam die stille und heilige Nacht besingen. Oder, weil die Pfarrer am Ende allen Gottes Segen aussprechen. „Die Menschen haben das verdient“, sind sich Michaela Jecht und Matthäus Monz sicher. „In diesem Sinne – allen eine gesegnete Weihnacht!“