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Einstige KZ-Baracke wird zur Kapelle in Teltow
Ein Artikel aus der MAZ (Ausg. Potsdam-Mittelmark) von Konstanze Wild
Teltow. Gut ein Jahr ist es her, dass ein kleines unscheinbares Kirchenhaus in Häsen, einem Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land im Landkreis Oberhavel, in einer bewegenden Abschiedszeremonie entwidmet wurde. 60 Jahre war die Kapelle in Häsen ein Ort kirchlichen Lebens. „Doch mit dem Haus verbanden sich auch Trauer und Leid“, erinnerte Superintendent Uwe Simon an die wechselvolle Geschichte der Kapelle. Denn einst diente sie als Baracke im KZ-Außenlager Grüneberg. Nun soll das Holzhaus auf den Evangelischen Friedhof in Teltow umgesetzt werden. Die St.Andreas Kirchengemeinde möchte sie in den kommenden zwei Jahren als Ersatzkapelle für Trauerfeiern und Andachten nutzen, während die dortige im Jahr 1934 geweihte denkmalgeschützte Wendland-Kapelle saniert wird, berichtet Michael Wilcke, Vorsitzender des Gemeindebeirats.
Kirchliche Nutzung der KZ-Baracke wird begrüßt
Die Kirchengemeinde in Häsen und die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück begrüßen die neuerliche kirchliche Nutzung der einstigen KZ-Baracke aus dem Arbeitslager Grüneberg/Nordbahn, einem Außenlager des KZ Ravensbrück. In Grüneberg gab es eine Waffen- und Munitionsfabrik, in der Frauen Zwangsarbeit leisten mussten. Nach 1945 hatten zunächst Siedler in der Baracke Unterschlupf gefunden, bevor sie dann rund 60 Jahre der kleinen Kirchengemeinde als Kapelle diente.
Ihnen sei der Erhalt des Mahnmals sehr wichtig, betonen Sabine Arend, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte, und der Häsener Pfarrer Tobias Ziemann in ihren Stellungnahmen zum beabsichtigten Umzug nach Teltow.
Ein geschichtsträchtiger Friedhof
Auf dem Teltower Friedhof befinden sich Kriegs- und Zwangsarbeitergräber. In Teltow und Umgebung hat es zudem während des NS-Regimes Arbeits- beziehungsweise Außenlager gegeben, von denen jedoch nichts mehr erhalten ist. Die evangelische Kirchengemeinde sieht in der Übernahme der Kapelle aus Häsen daher nicht nur eine Übergangslösung für die Zeit der Sanierung, sondern möchte zudem einen Gedenkort schaffen, an dem eine Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus erfolgen kann, sagt Pfarrer Thomas Karzek, der sich für die Umsetzung und neuerliche Widmung der Baracke einsetzt. „Wenn die Sanierung der Wendland-Kapelle fertig ist, soll die Baracke als Ort für Ausstellungen, der Erinnerung und Andacht auf unserem Friedhof erhalten werden“. So könnte der Teltower Heimatverein den Gedenkort in Stadtführungen einbeziehen. Die Landeskirche unterstützt den Umzug und hat finanzielle Hilfe zugesagt.
Sanierung der Wendland-Kapelle startet im Frühjahr
Im Frühjahr 2015 beginnt die Sanierung der Wendland-Kapelle (MAZ berichtete). Zuerst wird das Dach saniert, um das Gebäude zu sichern. Unklar ist nach wie vor die finanzielle Beteiligung der Stadt Teltow an der Instandsetzung des repräsentativen Saalbaus, der als eines der besten Werke des Architekten Winfried Wendland gilt. Auf Anfrage sagt Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), er stehe nach wie vor zu einer „angemessenen Beteiligung der Stadt an den Kosten“. Der Friedhof sei eine Sache von Kirche und Stadt und „Teil des Lebens in Teltow“. Wie hoch der finanzielle Anteil der Stadt an den Kosten in Höhe von rund 800.000 Euro sein werde, könne er aktuell nicht beziffern. Er hoffe aber, dass die Stadtverordneten zur Verabschiedung des Haushalts 2015/16 Anfang 2015 darüber Einigkeit erzielt haben. Für ihn sei zwischen 20 und 100 Prozent alles denkbar. Die Baracke aus Häsen als Notkapelle in Teltow zu nutzen, nannte Schmidt eine „schöne Sache“.
Kirchliche Nutzung der KZ-Baracke wird begrüßt
Die Kirchengemeinde in Häsen und die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück begrüßen die neuerliche kirchliche Nutzung der einstigen KZ-Baracke aus dem Arbeitslager Grüneberg/Nordbahn, einem Außenlager des KZ Ravensbrück. In Grüneberg gab es eine Waffen- und Munitionsfabrik, in der Frauen Zwangsarbeit leisten mussten. Nach 1945 hatten zunächst Siedler in der Baracke Unterschlupf gefunden, bevor sie dann rund 60 Jahre der kleinen Kirchengemeinde als Kapelle diente.
Ihnen sei der Erhalt des Mahnmals sehr wichtig, betonen Sabine Arend, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte, und der Häsener Pfarrer Tobias Ziemann in ihren Stellungnahmen zum beabsichtigten Umzug nach Teltow.
Ein geschichtsträchtiger Friedhof
Auf dem Teltower Friedhof befinden sich Kriegs- und Zwangsarbeitergräber. In Teltow und Umgebung hat es zudem während des NS-Regimes Arbeits- beziehungsweise Außenlager gegeben, von denen jedoch nichts mehr erhalten ist. Die evangelische Kirchengemeinde sieht in der Übernahme der Kapelle aus Häsen daher nicht nur eine Übergangslösung für die Zeit der Sanierung, sondern möchte zudem einen Gedenkort schaffen, an dem eine Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus erfolgen kann, sagt Pfarrer Thomas Karzek, der sich für die Umsetzung und neuerliche Widmung der Baracke einsetzt. „Wenn die Sanierung der Wendland-Kapelle fertig ist, soll die Baracke als Ort für Ausstellungen, der Erinnerung und Andacht auf unserem Friedhof erhalten werden“. So könnte der Teltower Heimatverein den Gedenkort in Stadtführungen einbeziehen. Die Landeskirche unterstützt den Umzug und hat finanzielle Hilfe zugesagt.
Sanierung der Wendland-Kapelle startet im Frühjahr
Im Frühjahr 2015 beginnt die Sanierung der Wendland-Kapelle (MAZ berichtete). Zuerst wird das Dach saniert, um das Gebäude zu sichern. Unklar ist nach wie vor die finanzielle Beteiligung der Stadt Teltow an der Instandsetzung des repräsentativen Saalbaus, der als eines der besten Werke des Architekten Winfried Wendland gilt. Auf Anfrage sagt Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), er stehe nach wie vor zu einer „angemessenen Beteiligung der Stadt an den Kosten“. Der Friedhof sei eine Sache von Kirche und Stadt und „Teil des Lebens in Teltow“. Wie hoch der finanzielle Anteil der Stadt an den Kosten in Höhe von rund 800.000 Euro sein werde, könne er aktuell nicht beziffern. Er hoffe aber, dass die Stadtverordneten zur Verabschiedung des Haushalts 2015/16 Anfang 2015 darüber Einigkeit erzielt haben. Für ihn sei zwischen 20 und 100 Prozent alles denkbar. Die Baracke aus Häsen als Notkapelle in Teltow zu nutzen, nannte Schmidt eine „schöne Sache“.