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Andacht zur Karwoche 2020, Mk 14,3-9, Die Salbung in Betanien

Ev. Pfarrsprengel Sachsenhausen von Pfarrer Peter Krause

„Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“ (Mk 14,6)

Lied: EG 209, 1-4 Ich möcht‘, dass einer mit mir geht
1. Ich möcht’, dass einer mit mir geht,
der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten.
Ich möcht’, dass einer mit mir geht.

2. Ich wart’, dass einer mit mir geht,
der auch im Schweren zu mir steht,
der in den dunklen Stunden mir verbunden.
Ich wart’, dass einer mit mir geht.

3. Es heißt, dass einer mit mir geht,
der’s Leben kennt, der mich versteht,
der mich zu allen Zeiten kann geleiten.
Es heißt, dass einer mit mir geht.

4. Sie nennen ihn den Herren Christ,
der durch den Tod gegangen ist;
er will durch Leid und Freuden mich geleiten.
Ich möcht’, dass er auch mit mir geht.
[Text und Melodie: Hanns Köbler 1964]

Psalm 69
Ich bete, Herr, zu dir zur Zeit der Gnade;
Gott, nach deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
Erhöre mich, Herr, denn deine Güte ist tröstlich;
Wende dich zu mir nach deiner großen Barmherzigkeit
und verbirg dein Angesicht nicht vor deinem Knecht,
denn mir ist angst; erhöre mich eilends.
Nahe dich meiner Seele und erlöse sie,
erlöse mich um meiner Feinde willen.
Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand,
und auf Tröster, aber ich finde keine.
Gott, deine Hilfe schütze mich!
Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied
und will ihn hoch ehren mit Dank.
Die Elenden sehen es und freuen sich.
Die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf! Amen.

Gedanken zum Predigttext für den Sonntag Palmarum
Mk 14, 3-9 – Die Salbung in Betanien

Liebe Leserinnen und Leser,
ganz bekannt und vielfach auch bildhaft vor Augen ist die Erzählung, die wir jährlich an diesem Sonntag vor Ostern in unseren Gottesdiensten verlesen. Jesus reitet auf einem Esel in die Stadt Jerusalem hinein. Eine Menschenmenge steht rechts und links am Weg und sie breiten Palmenzweige auf dem Weg aus und jubeln Jesus zu: „Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!“ Was für ein Erlebnis! Hoffnung, Freude, Gemeinschaft! Und dann steht da nun die ganz andere Erzählung, die der Predigttext für den diesjährigen Palmsonntag ist. Jesus ist im Haus von Simon und eine Frau tritt herein. Ohne irgendwelche Worte zu machen und ohne Vorankündigung nimmt sie ihr mitgebrachtes Gefäß, bricht es auf. Kostbares Nardenöl hat sie in diesem Gefäß und mit diesem Öl begießt sie den Kopf von Jesus. Alles ganz ohne Worte. Auch Jesus sagt nichts. Er lässt es geschehen. Aber wie das dann häufig so ist, diese wortlose Tat muss doch bewertet werden. So dauert es nicht lange, und einige, die dabei waren, legen los: „Was soll die Vergeudung des Salböls? Man hätte dieses Öl für mehr als 300 Silbergroschen verkaufen können und das Geld den Armen geben.“ Und sie geben der Frau zu verstehen, was sie von dieser Aktion halten. Erst jetzt meldet sich auch Jesus zu Wort: „Lasst sie! Was bekümmert ihr sie? Sie hat ein gutes Werk an mir getan.“
Liebe Leserinnen und Leser,
zwei ganz unterschiedliche Erzählungen der Begegnung von Menschen mit Jesus. Die erste kommt wie ein Event daher. Da war viel los. Viele gemeinsam lobten Gott und feierten den, der da zu ihnen in ihre Stadt einritt. Es war ein öffentliches Ereignis. Und sicher ohne viel Zutun sprach es sich rum. Bei der Begegnung der Frau mit Jesus ist das anders. Es ist eine ganz persönliche Beziehung, die sich hier aufbaut. Lohnt es denn dafür so kostbares Öl zu benutzen? Ja, die Erzählung vom Einzug Jesu in Jerusalem ist noch heute sehr bekannt. Verständlicherweise. Aber diese stillere persönliche Begegnung der Frau mit Jesus ist darüber dennoch nicht in Vergessenheit geraten. Auch sie ist kostbar und hat großen Wert. Ja, Jesus sagt sogar ausdrücklich: „Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.“ Mit dem heutigen Sonntag gehen wir hinein in die stille Woche vor Ostern. Und es wird in diesem Jahr noch ruhiger sein als sonst. Unsere traditionelle Passionsmusik gestern entfiel. In unseren Kirchen stimmen wir keinen gemeinsamen Gesang zur Orgelmusik an. Und über weite Teile des Tages und der Woche bleiben wir für uns und in der Familie. Ob diese Frau hier in unserem Bibeltext uns dazu Mut machen kann, es gerade jetzt ihr nachzutun? Die Nähe zu Jesus zu suchen, die Beziehung zu ihm ganz persönlich zu leben, kann das die Karwoche in diesem Jahr zu einer ganz intensiv erlebten Zeit werden lassen? Unsere Glocken laden ein zum Gebet. Unsere Bibeln und Gesangbücher können gelesen und benutzt werden. In der Stille ohne viele laute Worte. Es muss kein kostbares Salböl sein, was wir geben. Vielleicht etwas von unserer Zeit, unseren Gedanken, unseren Gefühlen. Und im Gebet fühlen wir uns dann mit anderen verbunden und vertrauen sie Gott an. Denn da, wo wir die Nähe zu Jesus suchen, da verbindet er uns untereinander.

Lied: SJ 109, 1-4 Kostbar war der Moment
1. Kostbar war der Moment, als sie das Haus betrat, das Salböl in den Händen, um Liebe zu verschwenden. Kostbar war der Moment. Gepriesen, was sie tat!

2. Kostbar war der Moment, als sie mit leichtem Gang die Mauer der Bedenken durchschritt, um Trost zu schenken. Kostbar war der Moment. Für sie ein Lobgesang!

3. Kostbar war der Moment, als sie das Siegel brach und Duft das Haus erfüllte, sie zärtlich Ängste stillte. Kostbar war der Moment. Erinnerung wirkt nach.

4. Kostbar war der Moment, als Jesus sie bewahrt, sie schützte und sie ehrte, als sie sein Danke hörte. Kostbar war der Moment, als Gott den Raum betrat!
[Text: Ilona Schmitz-Jeromin]

Gebet:
Jesus, kein Leid ist dir fremd.
Du scheutest es nicht, die Nähe derer zu suchen, die krank, einsam und ohne Hilfe waren.
Deine Nähe wärmt und schützt und schenkt Hoffnung und Trost auch heute.

In dieser Woche denken wir neben dem Leiden in der Welt besonders auch an dein Leiden.
Da, wo wir deine Nähe suchen, lass uns dich finden.
Da, wo wir uns dir anvertrauen, stärke uns.
Da, wo wir mit unseren Sorgen, Ängsten und unserer Traurigkeit Halt brauchen, schenke neue Zuversicht.

Du hast gelitten bis zum Tod, um uns Leben zu schenken.
Du hieltest aus, um uns zu erhalten.
Bewahre uns nahe bei dir wie auch wir uns dir anvertrauen.

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Segen:

Dein Segen umhülle uns. Herr, deine Hand zeige uns den Weg.
Geh du voraus und steh uns bei. Dein Segen umhülle uns.
Dein Segen bewahre uns. Herr, halte du Unglück von uns fern.
Beschütze uns und stärke uns. Dein Segen bewahre uns.
Dein Segen begleite uns, wir wolln gehorsam deine Wege gehen.
Herr, stelle deine Engel um uns. Dein Segen begleite uns. Amen.
[Text (nach 1.Chr.4,9-10) David Schnitter (SJ66)]
Andacht zur Karwoche 2020, Mk 14,3-9 Die Salbung in Betanien
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erstellt von Peter Krause am 04.04.2020, zuletzt bearbeitet am 23.12.2021
veröffentlicht unter: Aktuelles aus dem Pfarrsprengel

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