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Lebenserfahrungen - Worte gegen den Krieg
Manche Jubiläen stimmen einen eher nachdenklich, als dass sie ein Grund zum Feiern wären. So auch dieses: Vor vierzig Jahren bin ich zum Wehrdienst in die NVA einberufen worden.
Schon während meiner Schulzeit hatte ich mich entschieden, den Wehrdienst mit der Waffe zu verweigern und als sogenannter „Bausoldat“ abzuleisten.
Insgesamt hatte ich Glück. Als ich eingezogen wurde, war ich 19, unverheiratet und es war ohnehin an der Zeit, aus der Geborgenheit des Elternhauses auszuziehen.
Andere hatten es schwerer und das war mit Sicherheit eine ganz bewusste Schikane: Sie wurden erst kurz vor Vollendung ihres 26. Lebensjahres einberufen, hatten Frau und Kinder, einen Beruf und ihr Einsatzort war auffällig weit vom Heimatort entfernt.
Letztlich war Armeezeit aber wohl für alle, die zur damals einrücken mussten, keine leichte Zeit. Privatsphäre gab es kaum und wir bekamen in der ganzen Zeit gerade mal 18 Tage Urlaub.
Im Rückblick muss ich aber auch sagen, dass diese anderthalb Jahre sicher keine schöne Zeit waren; andererseits aber auch nicht die schlechteste.
Ich habe Menschen kennen gelernt, denen ich sonst nicht begegnet wäre und dabei die Erfahrung gemacht, dass in einer solchen Zwangsgemeinschaft, wie wir sie erlebt haben, oft ein stärkerer Zusammenhalt und ein friedlicheres, toleranteres Miteinander entsteht, als in einer Gesellschaft, die kaum noch Verbindlichkeiten kennt.
Natürlich war das Zusammenleben auf so engem Raum und für die relativ lange Zeit nicht die reine Harmonie – aber niemand wurde wirklich drangsaliert oder gemobbt und es gab immer jemanden, bei dem man sich aussprechen konnte.
Dabei hat ganz sicher eine Rolle gespielt, dass die meisten von uns Christen waren, wenn auch Angehörige ganz unterschiedlicher Konfessionen.
Und eine letzte Bemerkung: Meine damalige Entscheidung, den Dienst mit der Waffe zu verweigern, war nicht irgendeiner „DDR-Opposition“ geschuldet, sondern galt grundsätzlich, motiviert durch meinen christlichen Glauben. Und in dieser Hinsicht wünsche ich mir heute ein deutlicheres Wort unserer Kirche gegen Aufrüstung und Kriegseinsätze.
Schon während meiner Schulzeit hatte ich mich entschieden, den Wehrdienst mit der Waffe zu verweigern und als sogenannter „Bausoldat“ abzuleisten.
Insgesamt hatte ich Glück. Als ich eingezogen wurde, war ich 19, unverheiratet und es war ohnehin an der Zeit, aus der Geborgenheit des Elternhauses auszuziehen.
Andere hatten es schwerer und das war mit Sicherheit eine ganz bewusste Schikane: Sie wurden erst kurz vor Vollendung ihres 26. Lebensjahres einberufen, hatten Frau und Kinder, einen Beruf und ihr Einsatzort war auffällig weit vom Heimatort entfernt.
Letztlich war Armeezeit aber wohl für alle, die zur damals einrücken mussten, keine leichte Zeit. Privatsphäre gab es kaum und wir bekamen in der ganzen Zeit gerade mal 18 Tage Urlaub.
Im Rückblick muss ich aber auch sagen, dass diese anderthalb Jahre sicher keine schöne Zeit waren; andererseits aber auch nicht die schlechteste.
Ich habe Menschen kennen gelernt, denen ich sonst nicht begegnet wäre und dabei die Erfahrung gemacht, dass in einer solchen Zwangsgemeinschaft, wie wir sie erlebt haben, oft ein stärkerer Zusammenhalt und ein friedlicheres, toleranteres Miteinander entsteht, als in einer Gesellschaft, die kaum noch Verbindlichkeiten kennt.
Natürlich war das Zusammenleben auf so engem Raum und für die relativ lange Zeit nicht die reine Harmonie – aber niemand wurde wirklich drangsaliert oder gemobbt und es gab immer jemanden, bei dem man sich aussprechen konnte.
Dabei hat ganz sicher eine Rolle gespielt, dass die meisten von uns Christen waren, wenn auch Angehörige ganz unterschiedlicher Konfessionen.
Und eine letzte Bemerkung: Meine damalige Entscheidung, den Dienst mit der Waffe zu verweigern, war nicht irgendeiner „DDR-Opposition“ geschuldet, sondern galt grundsätzlich, motiviert durch meinen christlichen Glauben. Und in dieser Hinsicht wünsche ich mir heute ein deutlicheres Wort unserer Kirche gegen Aufrüstung und Kriegseinsätze.