
Was über den Tag hinaus wichtig bleibt
24. Mai 2020 | Sonntag Exaudi | Gedanken zum Wochenende von Pfarrerin Anne Lauschus, Tornow-Marienhal
Er bekommt nur schlecht Luft unter dieser Maske und seine Hände schwitzen in den Handschuhen. Ihm ist unwohl in der Menge. Aber er hat es sich vorgenommen. Es ist ihm wichtig, sehr sogar. Er lässt seinen Blick über die Tische schweifen. 'Tiefrot wäre schön', murmelt er vor sich hin, 'irgendwo müssen die doch sein.' Nicht lange darauf wird er fündig und steht in der Schlange vor der Kasse. Bis er an der Reihe sein wird, wird es dauern. War es vor drei oder vier Jahren, kommt ihm in den Sinn. Da sollte er auch welche mitbringen. Letztlich hatte er es damals vergessen. In seiner Erinnerung sieht er noch die Enttäuschung in ihrem Gesicht.
Fast hätte es Streit gegeben. Aber dann hatte sie klein beigegeben. Herzenswünsche sind auch nur Wünsche, hatte er sie sagen hören. Es war immer wieder um diese Frage gegangen, wodurch eine Sache wichtig wird. Also wichtig genug, um sie nicht zu vergessen. Da konnte sie richtig grundsätzlich werden.
Er hatte sich auf diese Gespräche nicht eingelassen.
Sie blieb dabei. Sie hatte diese Art Sehnsucht in ihrem Wesen, die sie so leben ließ, als hätte sich schon erfüllt, worauf sie "hin hoffte". 'Man muss die Menschen lieben wie sie sind. Andere gibt es nicht.', sagte sie immer. Lachte dann und warf ihm bedeutungsvoll eine Kusshand zu.
Über die Jahre schien ihre Wesensart abzufärben. Er hatte es anfangs kaum bemerkt. Er fing an, genauer auf das zu achten, was ihm am Herzen lag. Er fand heraus, was über den Tag hinaus für ihn und die anderen wichtig blieb. Das machte er sich zur Regel
Mit der Schulter schob er das schwere Tor zur Seite. Die Sonne schien. Die Blumen müssen ins Wasser, dachte er. Tiefrot, zu Pfingsten würden sie blühen..
Fast hätte es Streit gegeben. Aber dann hatte sie klein beigegeben. Herzenswünsche sind auch nur Wünsche, hatte er sie sagen hören. Es war immer wieder um diese Frage gegangen, wodurch eine Sache wichtig wird. Also wichtig genug, um sie nicht zu vergessen. Da konnte sie richtig grundsätzlich werden.
Er hatte sich auf diese Gespräche nicht eingelassen.
Sie blieb dabei. Sie hatte diese Art Sehnsucht in ihrem Wesen, die sie so leben ließ, als hätte sich schon erfüllt, worauf sie "hin hoffte". 'Man muss die Menschen lieben wie sie sind. Andere gibt es nicht.', sagte sie immer. Lachte dann und warf ihm bedeutungsvoll eine Kusshand zu.
Über die Jahre schien ihre Wesensart abzufärben. Er hatte es anfangs kaum bemerkt. Er fing an, genauer auf das zu achten, was ihm am Herzen lag. Er fand heraus, was über den Tag hinaus für ihn und die anderen wichtig blieb. Das machte er sich zur Regel
Mit der Schulter schob er das schwere Tor zur Seite. Die Sonne schien. Die Blumen müssen ins Wasser, dachte er. Tiefrot, zu Pfingsten würden sie blühen..