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Die Zeit des Wandels und der Zuversicht
Foto: Stefan Determann / KK-OHL

Die Zeit des Wandels und der Zuversicht

22. November 2020 | Letzter Sonntag im Kirchenjahr | Gedanken zum Ewigkeitssonntag von Pfarrer Dieter Rohde aus Hammelspring |

„Im traurigen Monat November war’s. Die Tage wurden trüber ...“ – So beginnt Heinrich Heines berühmtes Wintermärchen.
Für viele ist der November der trübste Monat im Jahr; die Stimmung in der Natur scheint sich auch auf unser menschliches Gemüt zu legen. So ist es vielleicht auch kein Zufall, dass im November die ernsten Feiertage liegen: der Volkstrauertag mit seinem Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt, der Bußtag mit dem Eingeständnis, dass wir oft genug Böses denken, sagen und manchmal auch tun.

Und schließlich folgt der Totensonntag, an dem wir noch einmal unserer Verstorbenen gedenken. Die Friedhöfe werden liebevoll in Ordnung gebracht, Wege geharkt und Gräber mit Zweigen abgedeckt. Auf den Friedhöfen mit Gemeinschaftsgrabanlagen ist es üblich, dass zum Totensonntag die Namen der hier Beerdigten auf einer Gedenktafel eingraviert werden. "Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt." - So steht es beispielsweise auf der Grabtafel, die vor einiger Zeit in Grunewald aufgestellt wurde. November, Totensonntag - Zeit der Erinnerung, Zeit oft wehmütiger Gedanken.

Als Christen haben wir aber noch mehr zu sagen und darum heißt dieser letzte Sonntag im Kirchenjahr auch „Ewigkeitssonntag“.
Er erinnert uns daran, dass es etwas Größeres gibt als unser irdisches Leben, mehr als wir sehen, anfassen, berechnen und einplanen können.
Gott will uns ein verwandeltes Leben schenken, ein Leben in seiner Nähe. Darum ist der Tod nicht das dunkle Ende von allem, sondern der Eingang in die bergende und befreiende Wirklichkeit Gottes. Einer der schönsten Texte in der Bibel sagt es so: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, kein Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. – Siehe, ich mache alles neu.“

Diese Zuversicht soll das letzte Wort behalten. Bei aller Traurigkeit und Mutlosigkeit, die uns immer wieder ergreifen, soll der Glaube doch bleiben - das Vertrauen, dass wir am Ende in Gottes Wirklichkeit geborgen und bewahrt sind.

Ihr Pfarrer Dieter Rohde aus Hammelspring
Andacht zu Sehen:
erstellt von Stefan Determann am 20.11.2020, zuletzt bearbeitet am 08.01.2021
veröffentlicht unter: Andachten 2020