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Was hilft gegen die Furcht?

Was hilft gegen die Furcht?

13.03.2022 | Reminiszere, 2. Sonntag in der Passionszeit | Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Mathias Wolf aus Menz

„Medienfasten“ sagen die einen. Man darf sich nicht verrückt machen lassen. Die Decke über den Kopf ziehen hat als Kind immer geholfen. Aber da war das Monster auch nicht so real wie das Heutige mit der Hand am roten Knopf. „Kämpfen“ hilft gegen die Furcht, sagen andere. Gegen meine Furcht hilft es nicht. Meine Angst wird mit jedem Säbelrasseln nur noch größer.

„Helfen“ sagen ganz viele. Man hat zu tun mit dem Organisieren von Spenden, trifft Gleichgesinnte, fühlt sich besser. Aber abends, wenn ich zur Ruhe komme, ist die Furcht wieder da und wird noch größer, wenn ich die Millionen Flüchtlinge sehe, die aus einem Land, kommen, das ein Garant auch für unseren Wohlstand und Frieden war. Wie soll es nur weitergehen ohne eine starke Ukraine?

„Beten“ sagen einige wenige. Ich lache bitter. In Russland betet die orthodoxe Kirche für Putins Sieg. Trotzdem gehe ich zum Friedensgebet in die Kirche. Hast du mir was zu sagen, Gott? Gott, der sich lieber hat kreuzigen lassen, als das Schwert zu ziehen, spricht zu mir durch die Bibel: Ich habe dir nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.

Das also hilft gegen Furcht: Kraft, mit dem Einsatz für Frieden weiterzumachen. Liebe nicht nur für die Freunde, sondern auch für die anderen, Besonnenheit, gerade wenn alle nach sofortiger Reaktion rufen.

So werde ich also beten für den Frieden und gegen meine Furcht.
erstellt von Stefan Determann am 12.03.2022, zuletzt bearbeitet am 14.01.2023
veröffentlicht unter: Andachten 2022