
"Von guten Mächten..."
10.04.2022 | Palmarum, 6. Sonntag in der Passionszeit | Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Thomas Hellriegel aus Vehlefanz
"Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen, nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen, nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit." Am heutigen Sonnabend, dem 9. April, jährt sich der Todestag des Theologen Dietrich Bonhoeffer zum 77. Mal. In den 1930er Jahren hatte er sich der Bekenntnisbewegung gegen die Vereinnahmung von Kirche und Religion durch den Nationalsozialismus angeschlossen und vor allem deutlich kritisch zum Führerprinzip und zum Antisemitismus Stellung bezogen: "Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen." In seinen theologischen Überlegungen zur Friedensethik kam er zu der Erkenntnis, dass man dem autoritären Machtanspruch des Bösen nicht allein mit Glaubensprinzipien entgegentreten kann:
"Wenn ein Wahnsinniger mit dem Auto durch die Straßen rast, kann ich mich als Christ nicht damit zufrieden geben, die Überfahrenen zu beerdigen und die Hinterbliebenen zu trösten, sondern ich muss dazwischen springen und ihn stoppen."
Nach 1940 stellte er sich deshalb u.a. auch als Verbindungsmann des deutschen Widerstands in das Vereinigte Königreich und nach Skandinavien zur Verfügung. 1943 schließlich wurde er verhaftet. In der zweijährigen Gefängniszeit bis zum Kriegsende entwickelte Bonhoeffer seine wichtigsten theologischen und ethischen Grundüberzeugungen weiter.
Sie wurden in den Nachkriegsjahren vielen zur Orientierung für die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft. Im Ringen um die Wahrheit des Evangeliums für die Welt und aus einem tiefen inneren Glauben heraus schrieb er zum Jahreswechsel 1944/45 die Zeilen, die seither in Zeiten der Krise und des Zweifels vielen Trost und Halt geben: "Von guten Mächten treu und still umgeben, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."
"Wenn ein Wahnsinniger mit dem Auto durch die Straßen rast, kann ich mich als Christ nicht damit zufrieden geben, die Überfahrenen zu beerdigen und die Hinterbliebenen zu trösten, sondern ich muss dazwischen springen und ihn stoppen."
Nach 1940 stellte er sich deshalb u.a. auch als Verbindungsmann des deutschen Widerstands in das Vereinigte Königreich und nach Skandinavien zur Verfügung. 1943 schließlich wurde er verhaftet. In der zweijährigen Gefängniszeit bis zum Kriegsende entwickelte Bonhoeffer seine wichtigsten theologischen und ethischen Grundüberzeugungen weiter.
Sie wurden in den Nachkriegsjahren vielen zur Orientierung für die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft. Im Ringen um die Wahrheit des Evangeliums für die Welt und aus einem tiefen inneren Glauben heraus schrieb er zum Jahreswechsel 1944/45 die Zeilen, die seither in Zeiten der Krise und des Zweifels vielen Trost und Halt geben: "Von guten Mächten treu und still umgeben, erwarten wir getrost, was kommen mag, Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag."