
Foto: Stefan Determann / KK-OHL
Wer betet, lebt bewusster
22.05.2022 | Sonntag "Rogate" | Gedanken zum Wochenende von Pfarrer Dr. Reinhard Kees, Löwenberger Land
"Ich habe das Beten neu entdeckt!", sagte ein Kollege zu mir. Wir hatten die Partnergemeinden in Äthiopien besucht. Wenn unsere Partner mit dem Jeep den Ortsausgang erreichen, halten sie an. Dann danken sie für den neuen Tag und beten um eine sichere Heimkehr. Verständlich: die nächste Teerstraße ist mehr als einhundert Kilometer entfernt. Aber lauern auf unseren vielbefahrenen, guten Straßen nicht viel mehr Gefahren?
Beten verändert uns. Beten lässt uns bewusster leben. Wer betet, nimmt morgens den Tag dankbar als Geschenk Gottes an und legt ihn abends in Gottes Hand zurück - mal dankbar, mal erschöpft, mal zerknirscht, mal verzweifelt - wie auch immer - auf alle Fälle bewusster.
Beten lässt uns wahrhaftig werden. Wir können Gott sowieso nichts verheimlichen. Also können wir im Gebet alles ehrlich aussprechen, was uns belastet, was wir falsch gemacht haben, was wir versäumt haben, wo wir nicht weiter wissen. So entsteht Klarheit.
Beten gibt uns einen anderen Maßstab. Ja, wir dürfen unsere Wünsche Gott als Vorschläge unterbreiten, aber wir müssen uns dabei an Gottes Willen orientieren, an Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Selbst Jesus hat gebetet: "Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" So zu beten macht geduldig, schenkt die notwendige Gelassenheit, denn die wichtigsten Dinge im Leben haben wir doch niemals zu hundert Prozent in unserer Entscheidungsgewalt.
Beten verändert uns. Beten lässt uns bewusster leben. Wer betet, nimmt morgens den Tag dankbar als Geschenk Gottes an und legt ihn abends in Gottes Hand zurück - mal dankbar, mal erschöpft, mal zerknirscht, mal verzweifelt - wie auch immer - auf alle Fälle bewusster.
Beten lässt uns wahrhaftig werden. Wir können Gott sowieso nichts verheimlichen. Also können wir im Gebet alles ehrlich aussprechen, was uns belastet, was wir falsch gemacht haben, was wir versäumt haben, wo wir nicht weiter wissen. So entsteht Klarheit.
Beten gibt uns einen anderen Maßstab. Ja, wir dürfen unsere Wünsche Gott als Vorschläge unterbreiten, aber wir müssen uns dabei an Gottes Willen orientieren, an Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Selbst Jesus hat gebetet: "Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!" So zu beten macht geduldig, schenkt die notwendige Gelassenheit, denn die wichtigsten Dinge im Leben haben wir doch niemals zu hundert Prozent in unserer Entscheidungsgewalt.