
Foto: privat
Sie zog ihre Straße fröhlich.
24.07.2022 | 6. Sonntag nach Trinitatis | Gedanken zum Wochenende von Pfarrerin Maria Harder aus Fürstenberg/Havel
„Ich will mich taufen lassen.“ Vor mir sitzt eine Frau. Sie strahlt mich an. „Spricht was dagegen?“ Etwas überrascht antworte ich: „Eigentlich nicht.“ Neugierig frage ich nach den Gründen. Sie erzählt von ihrer Enkelin, die in die Schule kommt und zeigt stolz Fotos. „Sie ist so ein fröhliches Menschenkind im Gegensatz zu mir. Vielleicht, weil ich so viel allein bin. Neulich fragte sie mich, ob ich auch zu Gott gehöre und ob ich getauft bin.“
„Wissen sie,“ fuhr sie nach einer Pause fort: „Meine Eltern hatten das nicht so mit Kirche und so. Ich eigentlich auch nicht. Aber meine Enkelin geht gern in die Kinderkirche und erzählt ganz viel davon. Und immer ist sie so fröhlich. Ihre Freude steckt mich an. Neulich sagte sie zu mir: `Oma, ich hab dich so lieb, aber ich kann nicht immer bei dir sein, um dir das zu sagen. Aber Gott kann dir das auch sagen. Wenn du dich taufen lässt, dann hört er deinen Namen und den vergisst er auch nicht mehr. Und dann kannst du dich auch so freuen, wie ich.`“
Die Frau schaut mich an und sagt: „Seitdem muss ich immer dran denken. Ist das Grund genug für eine Taufe?“. Wir reden übers Leben, über Gott und die Welt usw. und wie es gehen könnte. Am Tag der Taufe ist sie aufgeregt. Voller Freude hält ihre Enkelin sie an der Hand. „Meinen Taufspruch“, flüstert sie mir vorher ins Ohr,“ habe ich heimlich umgedichtet in: „Sie zog aber ihre Straße fröhlich.“ So soll es sein.
„Wissen sie,“ fuhr sie nach einer Pause fort: „Meine Eltern hatten das nicht so mit Kirche und so. Ich eigentlich auch nicht. Aber meine Enkelin geht gern in die Kinderkirche und erzählt ganz viel davon. Und immer ist sie so fröhlich. Ihre Freude steckt mich an. Neulich sagte sie zu mir: `Oma, ich hab dich so lieb, aber ich kann nicht immer bei dir sein, um dir das zu sagen. Aber Gott kann dir das auch sagen. Wenn du dich taufen lässt, dann hört er deinen Namen und den vergisst er auch nicht mehr. Und dann kannst du dich auch so freuen, wie ich.`“
Die Frau schaut mich an und sagt: „Seitdem muss ich immer dran denken. Ist das Grund genug für eine Taufe?“. Wir reden übers Leben, über Gott und die Welt usw. und wie es gehen könnte. Am Tag der Taufe ist sie aufgeregt. Voller Freude hält ihre Enkelin sie an der Hand. „Meinen Taufspruch“, flüstert sie mir vorher ins Ohr,“ habe ich heimlich umgedichtet in: „Sie zog aber ihre Straße fröhlich.“ So soll es sein.