
Das Heft der versöhnlichen Seiten
16.11.2022 | Gedanken zum Buß- und Bettag von Pfarrerin Anne Lauschus aus Tornow
Simone ist gereizt. Früher hätte sie Türen geknallt. Sie hätte sich gewünscht, über ihren Ärger zu reden und gehört zu werden. Heute ist sie beherrscht. In Konfliktsituationen zeigt sie sich einsichtig. Aber innerlich tobt der Kampf wie damals zwischen Ohnmacht und Wut. Sie wird dann ungerecht. Um nicht zu platzen, braucht sie Schuldige. Wehe jemand steht ihr im Weg. Sie kann anderen nichts zugestehen. Alle sind schuld, unfähig, lahm, blöd. Sie weiß, dass das nicht stimmt. Schlimmer noch, sie kann sich selbst nicht leiden. So soll es nicht bleiben.
Viel zu lange schon ist sie in diesem Tunnel. Sie kommt dem Licht nicht näher. Sie möchte sich anvertrauen können. Wem nur? Sie ergreift eines dieser dünnen Hefte und einen Stift. Sie schreibt sich alle Vorwürfe gegen sich selbst, allen Kummer und alle Traurigkeit von der Seele. Dann dreht sie das Heft so, als hätte sie ein neues vor sich.
Jetzt schreibt sie, was ebenso stimmt. Sie schreibt, was ihr Leid tut. Sie hätte manches anders machen können. Es tut ihr gut sich vorzustellen, wie es zu Zeiten zu einem guten Ende hätte kommen können. So viele Möglichkeiten hätten sie gehabt. Sie kann nicht ändern, was war.
Aber heute ist sie bereit und kann von Herzen bitten: “Vergib mir.“ Das Heft in die Hand nehmen, es umkehren hin zu den versöhnlichen Seiten, hin zur Bitte um Vergebung, das ist ein Gedanke, den der Buß-und Bettag anbietet.
Viel zu lange schon ist sie in diesem Tunnel. Sie kommt dem Licht nicht näher. Sie möchte sich anvertrauen können. Wem nur? Sie ergreift eines dieser dünnen Hefte und einen Stift. Sie schreibt sich alle Vorwürfe gegen sich selbst, allen Kummer und alle Traurigkeit von der Seele. Dann dreht sie das Heft so, als hätte sie ein neues vor sich.
Jetzt schreibt sie, was ebenso stimmt. Sie schreibt, was ihr Leid tut. Sie hätte manches anders machen können. Es tut ihr gut sich vorzustellen, wie es zu Zeiten zu einem guten Ende hätte kommen können. So viele Möglichkeiten hätten sie gehabt. Sie kann nicht ändern, was war.
Aber heute ist sie bereit und kann von Herzen bitten: “Vergib mir.“ Das Heft in die Hand nehmen, es umkehren hin zu den versöhnlichen Seiten, hin zur Bitte um Vergebung, das ist ein Gedanke, den der Buß-und Bettag anbietet.