
28.05.2023 | In die Stille hinein
Gedanken zu Zabelsdorf von Pfarrerin Anne Lauschus (Pfarrbereich Tornow)
Das Pfingstfest steht vor der Tür. Die Blüten verströmen sich. Das junge Gras ist weich. Im Mai blüht sogar der Wind. Viele Menschen freuen sich auf ein langes Wochenende. Ausspannen, endlich Zeit mit der Familie. Ja, tun Sie das, unbedingt. Verschieben Sie es nicht. Reden Sie miteinander und lassen Sie liegen, was nur zu erledigen ist. Uns steht hier in Zabelsdorf vor Augen, wie kostbar und wertvoll die Zeit ist, die uns füreinander gegeben ist. Nehmen Sie wahr, was Sie einander bedeuten.
Ich versuche zu beschreiben, was individuell, zeitversetzt zur kollektiven Erfahrung wurde. Die Nachricht vom Verschwinden der beiden jungen Männer sprach sich herum. Deren Bilder stehen vielen vor Augen, Erinnerungen, letzte Gespräche. Dann kommen Helfende ins Dorf. Das macht Mut. Doch bleibt an jedem Abend eines Tages die Aufgabe, zwischen Hoffen und Bangen auszuhalten. Dann kommen die Polizeikräfte, Hunde, Taucher, Hubschrauber. An jedem Abend wächst die Aufgabe zur Herausforderung, sich nicht zwischen Hoffen und Bangen zu verlieren. Ich spüre die Anspannung im Dorf. Selbst die Kinder erscheinen mir verhalten. Jeder tut, was er kann. Die Kirche ist offen. Vielleicht hilft es, eine Kerze zu entzünden. Vielleicht stärkt es, in der Stille zu sein, im Schutz der Kirche, die schon so viel Leid und Trauer gefasst hat. Vielleicht gelingt es ja, sich etwas vom Herzen zu schreiben. Vielleicht findet sich in den Gebeten die gesprochen werden, das Wort, das befreit. Dann die traurige Gewissheit.
Es werden viele Menschen lange nicht mehr in einer Kirche gewesen sein. Dafür wird es Gründe geben. Sie müssen sich nicht erklären, wenn sie die Schwelle ihrer eigenen Gewohnheit, außerhalb der Kirche zu sein, überschreiten. Ich möchte jedem die Sorge nehmen, er müsste etwas mitbringen, wenn er in die Kirche geht. Er müsste wissen, welches Gebet zu sprechen ist, oder glauben, wenn von Gottes Güte die Rede ist. Sie dürfen Gast in der Tradition sein und sie in Anspruch nehmen. Sie dürfen Gast in der Sprache des Glaubens sein. Sie dürfen sie leihen und müssen sie nicht verantworten. Sie können wagen, sich der Hoffnung der Hoffenden hinzugeben und sich damit der Liebe Gottes anvertrauen und sich selbst im Angesicht des Todes darin geborgen wissen. Bleiben Sie behütet!
Ich versuche zu beschreiben, was individuell, zeitversetzt zur kollektiven Erfahrung wurde. Die Nachricht vom Verschwinden der beiden jungen Männer sprach sich herum. Deren Bilder stehen vielen vor Augen, Erinnerungen, letzte Gespräche. Dann kommen Helfende ins Dorf. Das macht Mut. Doch bleibt an jedem Abend eines Tages die Aufgabe, zwischen Hoffen und Bangen auszuhalten. Dann kommen die Polizeikräfte, Hunde, Taucher, Hubschrauber. An jedem Abend wächst die Aufgabe zur Herausforderung, sich nicht zwischen Hoffen und Bangen zu verlieren. Ich spüre die Anspannung im Dorf. Selbst die Kinder erscheinen mir verhalten. Jeder tut, was er kann. Die Kirche ist offen. Vielleicht hilft es, eine Kerze zu entzünden. Vielleicht stärkt es, in der Stille zu sein, im Schutz der Kirche, die schon so viel Leid und Trauer gefasst hat. Vielleicht gelingt es ja, sich etwas vom Herzen zu schreiben. Vielleicht findet sich in den Gebeten die gesprochen werden, das Wort, das befreit. Dann die traurige Gewissheit.
Es werden viele Menschen lange nicht mehr in einer Kirche gewesen sein. Dafür wird es Gründe geben. Sie müssen sich nicht erklären, wenn sie die Schwelle ihrer eigenen Gewohnheit, außerhalb der Kirche zu sein, überschreiten. Ich möchte jedem die Sorge nehmen, er müsste etwas mitbringen, wenn er in die Kirche geht. Er müsste wissen, welches Gebet zu sprechen ist, oder glauben, wenn von Gottes Güte die Rede ist. Sie dürfen Gast in der Tradition sein und sie in Anspruch nehmen. Sie dürfen Gast in der Sprache des Glaubens sein. Sie dürfen sie leihen und müssen sie nicht verantworten. Sie können wagen, sich der Hoffnung der Hoffenden hinzugeben und sich damit der Liebe Gottes anvertrauen und sich selbst im Angesicht des Todes darin geborgen wissen. Bleiben Sie behütet!