
Zum Sonntag Kantate
Jeder kann singen. Nicht jeder wird zum ESC fahren können und hoffentlich auch nicht bei DSDS antreten. Trotzdem: Jeder kann singen. Nicht jeder singt wie eine Nachtigall, manche krächzen vielleicht eher wie eine Elster. Aber: Jeder kann singen.
Spätestens jetzt werden die meisten innerlich einen Blitz-Check der eigenen musikalischen Möglichkeiten hinter sich haben und, wenn schon nicht mit reflexartiger Ablehnung, so doch mit gehöriger Skepsis überlegen, ob solch eine steile Behauptung wirklich sachgemäß ist. Geht es doch beim Singen gemeinhin zunächst einmal um Musikalität, Virtuosität und harmonischen Wohlklang.
Dass das aber nicht alleiniger Maßstab ist, wird z.B. deutlich, wenn 54.000 Fans nach dem zurückliegenden Halbfinal-Wunder an der Anfield Road anstimmen: "You'll never walk alone." Auch wenn bei den letzten Zeilen des Songs der Kop regelmäßig aus dem Rhythmus kommt - die Begeisterung bleibt doch ungebrochen.
"Du, meine Seele singe, wohlauf und singe schön ...". Der protestantische Liederdichter Paul Gerhardt lädt uns ein, auch abseits der großen Wunder und mitten im spröden Alltag unseres Lebens der eigenen Seele mal wieder etwas Raum und Freiheit zu geben. Für ihn ist dabei nicht der Ton, sondern das Herz das Entscheidende. Er erzählt in seinem Lied von der wunderbaren Vielfalt der Schöpfung und den bunten Farben und Möglichkeiten, die das Leben bietet. Er bindet Glück und Unglück, Freude und Leid zusammen in Worten der Ehrfurcht vor dem allmächtigen und barmherzigen Gott. Kurz gesagt:
Wer mit dem Herzen singt, singt gut.
Mit Paul Gerhardt bleibe ich deshalb dabei: Jeder kann singen. Und wer immer noch meint er könne nicht, "der summt halt, wer nicht summen kann, der brummt halt, wer nicht brummen kann, der klatscht halt: Hauptsache, du bist dabei." Das Kinderlied bringt es auf den Punkt. Und wer' mal ausprobiert hat, weiß: Danach ist man immer einen kleinen Kick fröhlicher und gelassener als vorher.
Thomas Hellriegel, Pfarrer in Vehlefanz
Spätestens jetzt werden die meisten innerlich einen Blitz-Check der eigenen musikalischen Möglichkeiten hinter sich haben und, wenn schon nicht mit reflexartiger Ablehnung, so doch mit gehöriger Skepsis überlegen, ob solch eine steile Behauptung wirklich sachgemäß ist. Geht es doch beim Singen gemeinhin zunächst einmal um Musikalität, Virtuosität und harmonischen Wohlklang.
Dass das aber nicht alleiniger Maßstab ist, wird z.B. deutlich, wenn 54.000 Fans nach dem zurückliegenden Halbfinal-Wunder an der Anfield Road anstimmen: "You'll never walk alone." Auch wenn bei den letzten Zeilen des Songs der Kop regelmäßig aus dem Rhythmus kommt - die Begeisterung bleibt doch ungebrochen.
"Du, meine Seele singe, wohlauf und singe schön ...". Der protestantische Liederdichter Paul Gerhardt lädt uns ein, auch abseits der großen Wunder und mitten im spröden Alltag unseres Lebens der eigenen Seele mal wieder etwas Raum und Freiheit zu geben. Für ihn ist dabei nicht der Ton, sondern das Herz das Entscheidende. Er erzählt in seinem Lied von der wunderbaren Vielfalt der Schöpfung und den bunten Farben und Möglichkeiten, die das Leben bietet. Er bindet Glück und Unglück, Freude und Leid zusammen in Worten der Ehrfurcht vor dem allmächtigen und barmherzigen Gott. Kurz gesagt:
Wer mit dem Herzen singt, singt gut.
Mit Paul Gerhardt bleibe ich deshalb dabei: Jeder kann singen. Und wer immer noch meint er könne nicht, "der summt halt, wer nicht summen kann, der brummt halt, wer nicht brummen kann, der klatscht halt: Hauptsache, du bist dabei." Das Kinderlied bringt es auf den Punkt. Und wer' mal ausprobiert hat, weiß: Danach ist man immer einen kleinen Kick fröhlicher und gelassener als vorher.
Thomas Hellriegel, Pfarrer in Vehlefanz