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Den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen
Andacht von Mathias Wolf, Pfarrer in Menz
„Ich komme mir vor wie eine 16-Jährige…“, sagt die Frau leise. Eine jahrelange Beziehung ist auf einmal vorbei, zerbrochen. Und sie sitzt da. Hilflos und unter Tränen.
Vielleicht kommt es noch: Aber nein, sie spürt keine Wut über den Mann, der sie nun verlassen hat. Auch keinen Zorn auf die neue, deutlich jüngere Frau, mit der ihr Mann jetzt zusammen ist.
Sie hat einfach „nur“ Liebeskummer „wie eine 16-Jährige“, wie sie es nennt. Sie ist verletzt. Sie fühlt sich unreif.
Ist das so? Ist es ein Zeichen von Reife und Erwachsenwerden, wenn man schneller über Enttäuschungen und Verletzungen hinwegkommt?
Ich glaube das nicht. Mögen andere den Kopf schütteln und sich darüber erhaben fühlen. Der Kummer einer 16-Jährigen hat ebensolche Berechtigung wie der einer 40-jährigen Frau.
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen,“ heißt es im Buch Jesaja in der Bibel. Es ist der Spruch für die kommenden Woche. Oft muss ich an diesen Vers denken, wenn ich trauernden Menschen gegenübersitze.
Diesen Satz zu der trauernden Frau zu sagen, würde ihr in dieser Situation nichts nützen. Aber mir hilft es, Trauer und Leid zu begleiten und in diesen Gesprächen auch Wut und Schmerz auszuhalten.
Denn dieser Vers ist nicht ein Trösten nach dem Motto: „Alles wird gut. Kopf hoch!“, sondern es ist ein Trost, der die Situation ernst nimmt. Ja, die große, heiße Flamme der Liebe ist erloschen. Ein geliebter Mensch hat uns verlassen, er ist gestorben oder hat eine andere…
Aber der Docht in uns glimmt noch, er kann wieder aufflammen. Und ich sehe sie vor mir, die Hand, die sich behutsam um die Kerze legt. Die den glimmenden Docht bewahrt vor einem weiteren Luftzug.
Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie sich in der kommenden Woche geborgen und behütet fühlen.
Vielleicht kommt es noch: Aber nein, sie spürt keine Wut über den Mann, der sie nun verlassen hat. Auch keinen Zorn auf die neue, deutlich jüngere Frau, mit der ihr Mann jetzt zusammen ist.
Sie hat einfach „nur“ Liebeskummer „wie eine 16-Jährige“, wie sie es nennt. Sie ist verletzt. Sie fühlt sich unreif.
Ist das so? Ist es ein Zeichen von Reife und Erwachsenwerden, wenn man schneller über Enttäuschungen und Verletzungen hinwegkommt?
Ich glaube das nicht. Mögen andere den Kopf schütteln und sich darüber erhaben fühlen. Der Kummer einer 16-Jährigen hat ebensolche Berechtigung wie der einer 40-jährigen Frau.
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen,“ heißt es im Buch Jesaja in der Bibel. Es ist der Spruch für die kommenden Woche. Oft muss ich an diesen Vers denken, wenn ich trauernden Menschen gegenübersitze.
Diesen Satz zu der trauernden Frau zu sagen, würde ihr in dieser Situation nichts nützen. Aber mir hilft es, Trauer und Leid zu begleiten und in diesen Gesprächen auch Wut und Schmerz auszuhalten.
Denn dieser Vers ist nicht ein Trösten nach dem Motto: „Alles wird gut. Kopf hoch!“, sondern es ist ein Trost, der die Situation ernst nimmt. Ja, die große, heiße Flamme der Liebe ist erloschen. Ein geliebter Mensch hat uns verlassen, er ist gestorben oder hat eine andere…
Aber der Docht in uns glimmt noch, er kann wieder aufflammen. Und ich sehe sie vor mir, die Hand, die sich behutsam um die Kerze legt. Die den glimmenden Docht bewahrt vor einem weiteren Luftzug.
Ich wünsche Ihnen, dass auch Sie sich in der kommenden Woche geborgen und behütet fühlen.