Trockene Zahlen?
Ein Bericht von der Herbstsynode des Kirchenkreises Oberes Havelland vom 16.11.2013
Ich gebe zu, es gibt spannendere Arten einen Samstag zu verbringen, als sich stundenlang durch Zahlenwerke zu kämpfen. Umso höhere Anerkennung verdienen die Mitglieder der Kreissynode unseres Kirchenkreises, die sich am 16. November in Neuglobsow versammelten, um die Jahresrechnungen der ehemaligen Kirchenkreise Oranienburg und Templin-Gransee aus den Jahren 2009 und 2010 und den ersten Abschluss des Kirchenkreises Oberes Havelland aus dem Jahre 2011 zur Kenntnis zu nehmen. Nach verschiedenen Nachfragen und Erläuterungen, die der Vorsitzende des Haushaltausschusses Pfarrer Arndt Farack aus Oranienburg sowie Superintendent Uwe Simon gaben, wurde die Jahresabschlüsse zur Prüfung an den Kirchlichen Rechnungshof überwiesen. Den Wirtschaftern wurde – vorbehaltlich des Prüfungsergebnisses des Rechnungshofes – Entlastung erteilt.
Langweilig ja, auch – andererseits wird aus den Zahlenwerken deutlich, welche Arbeit geleistet wurde und wird. Kirchenmusik und Diakonie, Flüchtlingsberatung und Freizeiten, Partnerschaften mit Simbabwe und Rumänien – alles das und viel mehr, findet sich hier in trockenen Zahlen wieder.
Dass diese Zahlen gar nicht so trocken sind, zeigten beispielhaft Berichte am Ende der Synode über eben jene Partnerschaften nach Rumänien und Simbabwe, über die Frauenarbeit und ein Bericht von der Landessynode.
Und so lässt sich auch der für das kommende Jahr beschlossene Haushaltsplan als ein Überblick über geplante und verlässlich finanzierte Arbeit des Kirchenkreises lesen. Ein Großteil des Haushaltes sind Personalkosten – aber hinter diesen Kosten verbergen sich eben auch Mitarbeitende: Menschen, die in unserem Kirchenkreis Musik machen und fördern, die Kinder und Jugendliche begleiten, die Seelsorge in den Gemeinden oder in Krankenhäusern leisten, aber auch für technische Arbeiten und Verwaltung zuständig sind.
Als Zeichen der Solidarität dient auch ein Pool an Geldern, die in den Gemeinden für bestimmte Projekte gesammelt werden. In diesem Jahr werden damit eine Schule in Quito (Ecuador), die Christoffel-Blindenmission, Gemeinden in Insterburg (Kaliningrader Gebiet) und die Nothilfe für die Opfer des Taifuns auf den Philippinen unterstützt. Für letzteren Zweck dient auch die Kollekte von über 400 Euro, die nach der Andacht von Pfarrer Vanselow am Beginn der Synode gesammelt wurde.
Schwerpunkte des Berichtes des Kreiskirchenrates, vorgetragen von Superintendent Uwe Simon, waren die Themen „Kirche und Geld“ und das Thema Flüchtlingsberatung.
Angesichts der Tatsache, dass auch unser Landkreis mehr Flüchtlinge aufnehmen muss und dass dazu in Oranienburg und Gransee Asylbewerberheime geplant sind, sprach Uwe Simon über die wichtige Arbeit, die bereits jetzt in Stolpe bzw. Hennigsdorf geleistet wird: Beratung und Begleitung von Menschen in Not, die ihre Heimat verlassen mussten und hier auf Asyl hoffen. Der Kirchenkreis trägt einen erheblichen Anteil an den Kosten dieser Arbeit. Aber es ist - neben der Beratung der Flüchtlinge - auch wichtig, den hier lebenden Menschen die Angst vor dem Fremden, dem Anderen zu nehmen. Hier haben die Ortsgemeinden wichtige Aufgaben. „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, sagt Jesus. Deutlicher als in Matthäus 25 lässt sich nicht sagen, dass es unsere Aufgabe ist, diesen Menschen in Not zu helfen.
Auf dieser Synode konnte jeder genau erfahren, wofür unser Kirchenkreis Kirchensteuern und Spenden ausgibt – bis auf den letzten Cent.
Nein, spannend ist solch eine Transparenz nicht, aber demokratisch und verantwortungsbewusst.
Menschen, die nun immer noch behaupten „die“ Kirche habe ja genug Geld und man wisse ja nicht, wo die Spenden hinfließen, dürfen sich gern den Haushalt des Kirchenkreises anschauen und wenn sie möchten, auch den Haushalt der Landeskirche. Er ist allen zugänglich.
Die Synodalen unseres Kirchenkreises haben es jedenfalls getan – herzlichen Dank dafür.
Mathias Wolf, Pfarrer in Menz und Öffentlichkeitsbeauftragter des Kirchenkreises
Langweilig ja, auch – andererseits wird aus den Zahlenwerken deutlich, welche Arbeit geleistet wurde und wird. Kirchenmusik und Diakonie, Flüchtlingsberatung und Freizeiten, Partnerschaften mit Simbabwe und Rumänien – alles das und viel mehr, findet sich hier in trockenen Zahlen wieder.
Dass diese Zahlen gar nicht so trocken sind, zeigten beispielhaft Berichte am Ende der Synode über eben jene Partnerschaften nach Rumänien und Simbabwe, über die Frauenarbeit und ein Bericht von der Landessynode.
Und so lässt sich auch der für das kommende Jahr beschlossene Haushaltsplan als ein Überblick über geplante und verlässlich finanzierte Arbeit des Kirchenkreises lesen. Ein Großteil des Haushaltes sind Personalkosten – aber hinter diesen Kosten verbergen sich eben auch Mitarbeitende: Menschen, die in unserem Kirchenkreis Musik machen und fördern, die Kinder und Jugendliche begleiten, die Seelsorge in den Gemeinden oder in Krankenhäusern leisten, aber auch für technische Arbeiten und Verwaltung zuständig sind.
Als Zeichen der Solidarität dient auch ein Pool an Geldern, die in den Gemeinden für bestimmte Projekte gesammelt werden. In diesem Jahr werden damit eine Schule in Quito (Ecuador), die Christoffel-Blindenmission, Gemeinden in Insterburg (Kaliningrader Gebiet) und die Nothilfe für die Opfer des Taifuns auf den Philippinen unterstützt. Für letzteren Zweck dient auch die Kollekte von über 400 Euro, die nach der Andacht von Pfarrer Vanselow am Beginn der Synode gesammelt wurde.
Schwerpunkte des Berichtes des Kreiskirchenrates, vorgetragen von Superintendent Uwe Simon, waren die Themen „Kirche und Geld“ und das Thema Flüchtlingsberatung.
Angesichts der Tatsache, dass auch unser Landkreis mehr Flüchtlinge aufnehmen muss und dass dazu in Oranienburg und Gransee Asylbewerberheime geplant sind, sprach Uwe Simon über die wichtige Arbeit, die bereits jetzt in Stolpe bzw. Hennigsdorf geleistet wird: Beratung und Begleitung von Menschen in Not, die ihre Heimat verlassen mussten und hier auf Asyl hoffen. Der Kirchenkreis trägt einen erheblichen Anteil an den Kosten dieser Arbeit. Aber es ist - neben der Beratung der Flüchtlinge - auch wichtig, den hier lebenden Menschen die Angst vor dem Fremden, dem Anderen zu nehmen. Hier haben die Ortsgemeinden wichtige Aufgaben. „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“, sagt Jesus. Deutlicher als in Matthäus 25 lässt sich nicht sagen, dass es unsere Aufgabe ist, diesen Menschen in Not zu helfen.
Auf dieser Synode konnte jeder genau erfahren, wofür unser Kirchenkreis Kirchensteuern und Spenden ausgibt – bis auf den letzten Cent.
Nein, spannend ist solch eine Transparenz nicht, aber demokratisch und verantwortungsbewusst.
Menschen, die nun immer noch behaupten „die“ Kirche habe ja genug Geld und man wisse ja nicht, wo die Spenden hinfließen, dürfen sich gern den Haushalt des Kirchenkreises anschauen und wenn sie möchten, auch den Haushalt der Landeskirche. Er ist allen zugänglich.
Die Synodalen unseres Kirchenkreises haben es jedenfalls getan – herzlichen Dank dafür.
Mathias Wolf, Pfarrer in Menz und Öffentlichkeitsbeauftragter des Kirchenkreises