07.12.2020 | Gemeinsame Erklärung der Ev. Kirchengemeinde Gransee und des Ev. Kirchenkreises Oberes Havelland
Gemeinsame Erklärung der Ev. Kirchengemeinde Gransee und des Ev. Kirchenkreises Oberes Havelland zur Andacht am 4. Dezember um 18 Uhr in der Granseer St. Marienkirche
Wir Christinnen und Christen laden ein zum Gebet, zum Gottesdienst und zu Andachten für ein friedliches und achtsames Miteinander. Gerade jetzt im Advent ist es wichtig für uns alle, dass wir aufeinander achten, uns gegenseitig schützen und dabei niemanden vergessen.
Sonntag für Sonntag in den Gottesdiensten, aber auch in täglichen Andachten und persönlichen Gebeten bitten wir um Hilfe und Genesung für Erkrankte und gedenken der Opfer der Pandemie. Die für Freitag geplante Andacht zu einem Zeitpunkt, da eine Querdenkergruppe vor der Kirchentür ein Treffen angekündigt hatte, führte Menschen in unserer Kirche zusammen, die sich um die Entwicklung in diesem Land sorgen. Eine Entwicklung, die das Potenzial hat, die Gesundheit, die Solidarität und den Zusammenhalt aber auch die Sicherheit unserer demokratischen Zivilgesellschaft nachhaltig und zum Schaden der Schwächsten, der Alten und Kranken zu gefährden. Wir sind nicht verpflichtet, Bewegungen, die sich bewusst vor unserer Haustür treffen, um zu provozieren, stillschweigend hinzunehmen. Unsere Türen stehen aber all jenen offen, die sich um das Wohl der Menschen in der Pandemie sorgen und um Bestand und Hilfe für alle Betroffenen bitte wollen.
Mit einer massiven Flyeraktion wurde im Vorfeld das Querdenkertreffen vor der Granseer St. Marienkirche mit Symbolen der Kirche und prominenten Zitaten beworben. Die Werbeflyer zeigten unter anderem ein Bild der Granseer St. Marienkirche und zitierten den Ratsvorsitzenden der EKD, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm und den Verband des Deutschen Caritasverbandes Dr. Peter Neher.
Die Werbung mit dem Symbol der Kirche und entsprechenden Zitaten führte zu merklichen Irritationen in der Stadt. Die Kirchengemeinde erhielt Anfragen von Gemeindegliedern und besorgten Bürgern, was die Kirche denn mit dieser Aktion zu tun hätte, die ganz offensichtlich der Querdenker-Bewegung zuzurechnen war.
Nach zahlreichen Vorfällen bundesweit im Zusammenhang mit Treffen der Querdenkerbewegung sind Ordnungshüter wie auch Poltiker alarmiert. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) äußerte sich gegenüber dpa am 6.12.2020: "Wir beobachten ganz klar extremistische und antisemitische Tendenzen und schließen eine künftige Beobachtung der Bewegung durch den Verfassungsschutz nicht aus.“
Auch der Brandenburger Verfassungsschutz nehme aufmerksam wahr, so der Innenministeriumssprecher Martin Burmeister, dass neben Kritikern aktueller Corona-Maßnahmen auch Rechtsextremisten, Reichsbürger und Anhänger der Verschwörungstheorie-Bewegung QAnon solche Versammlungen aufsuchten und teilweise initiierten und „insbesondere Rechtsextremisten, Reichsbürger und Anhänger von QAnon-Verschwörungsfantastereien das Ziel verfolgen, den demokratischen Rechtsstaat zu delegitimieren.“
Mit der Andacht haben die Kirchengemeinde Gransee und der Kirchenkreis Oberes Havelland den zahlreichen aufgebrachten Gemeindegliedern, Bürgern und Kritikern des Querdenker-Treffs vor der Kirchentür einen sicheren Raum für ihren Protest gegeben. Die Gemeinde und der Kirchenkreis sehen die Andacht am Freitag als ein klares Signal und eine Einladung für ein solidarisches Zusammenleben an und sind erfreut, dass so viele Menschen der Einladung in die Kirche gefolgt sind. Die am Ausgang gesammelte Kollekte von über Einhundert Euro wird der Hospizarbeit im Landkreis Oberhavel zur Verfügung gestellt.
--
Ev. Kirchenkreis Oberes Havelland
Öffentlichkeitsbeauftragter Stefan Determann
Schulstraße 4b, 16775 Gransee
Tel.: 030-41192945
mobil: 0151 56108117
E-Mail: presse@kkobereshavelland.de
Web: www.kk-ohl.de
Sonntag für Sonntag in den Gottesdiensten, aber auch in täglichen Andachten und persönlichen Gebeten bitten wir um Hilfe und Genesung für Erkrankte und gedenken der Opfer der Pandemie. Die für Freitag geplante Andacht zu einem Zeitpunkt, da eine Querdenkergruppe vor der Kirchentür ein Treffen angekündigt hatte, führte Menschen in unserer Kirche zusammen, die sich um die Entwicklung in diesem Land sorgen. Eine Entwicklung, die das Potenzial hat, die Gesundheit, die Solidarität und den Zusammenhalt aber auch die Sicherheit unserer demokratischen Zivilgesellschaft nachhaltig und zum Schaden der Schwächsten, der Alten und Kranken zu gefährden. Wir sind nicht verpflichtet, Bewegungen, die sich bewusst vor unserer Haustür treffen, um zu provozieren, stillschweigend hinzunehmen. Unsere Türen stehen aber all jenen offen, die sich um das Wohl der Menschen in der Pandemie sorgen und um Bestand und Hilfe für alle Betroffenen bitte wollen.
Mit einer massiven Flyeraktion wurde im Vorfeld das Querdenkertreffen vor der Granseer St. Marienkirche mit Symbolen der Kirche und prominenten Zitaten beworben. Die Werbeflyer zeigten unter anderem ein Bild der Granseer St. Marienkirche und zitierten den Ratsvorsitzenden der EKD, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm und den Verband des Deutschen Caritasverbandes Dr. Peter Neher.
Die Werbung mit dem Symbol der Kirche und entsprechenden Zitaten führte zu merklichen Irritationen in der Stadt. Die Kirchengemeinde erhielt Anfragen von Gemeindegliedern und besorgten Bürgern, was die Kirche denn mit dieser Aktion zu tun hätte, die ganz offensichtlich der Querdenker-Bewegung zuzurechnen war.
Nach zahlreichen Vorfällen bundesweit im Zusammenhang mit Treffen der Querdenkerbewegung sind Ordnungshüter wie auch Poltiker alarmiert. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) äußerte sich gegenüber dpa am 6.12.2020: "Wir beobachten ganz klar extremistische und antisemitische Tendenzen und schließen eine künftige Beobachtung der Bewegung durch den Verfassungsschutz nicht aus.“
Auch der Brandenburger Verfassungsschutz nehme aufmerksam wahr, so der Innenministeriumssprecher Martin Burmeister, dass neben Kritikern aktueller Corona-Maßnahmen auch Rechtsextremisten, Reichsbürger und Anhänger der Verschwörungstheorie-Bewegung QAnon solche Versammlungen aufsuchten und teilweise initiierten und „insbesondere Rechtsextremisten, Reichsbürger und Anhänger von QAnon-Verschwörungsfantastereien das Ziel verfolgen, den demokratischen Rechtsstaat zu delegitimieren.“
Mit der Andacht haben die Kirchengemeinde Gransee und der Kirchenkreis Oberes Havelland den zahlreichen aufgebrachten Gemeindegliedern, Bürgern und Kritikern des Querdenker-Treffs vor der Kirchentür einen sicheren Raum für ihren Protest gegeben. Die Gemeinde und der Kirchenkreis sehen die Andacht am Freitag als ein klares Signal und eine Einladung für ein solidarisches Zusammenleben an und sind erfreut, dass so viele Menschen der Einladung in die Kirche gefolgt sind. Die am Ausgang gesammelte Kollekte von über Einhundert Euro wird der Hospizarbeit im Landkreis Oberhavel zur Verfügung gestellt.
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Ev. Kirchenkreis Oberes Havelland
Öffentlichkeitsbeauftragter Stefan Determann
Schulstraße 4b, 16775 Gransee
Tel.: 030-41192945
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E-Mail: presse@kkobereshavelland.de
Web: www.kk-ohl.de