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Zwei spannende Tage für die EKBO in Berlin
Foto: Uwe Halling

Zwei spannende Tage für die EKBO in Berlin

Ein Bericht zur Frühjahrstagung der Landessynode von unserer Synodale Isabel Pawletta

Vom 21. bis 22. April 2023 tagte die Landessynode der EKBO. Im Mittelpunkt der Tagung stand die Präsidentschaftswahl für das Konsistorium. Dafür hieß es am Freitag zunächst, die Kandidat*innen kennenlernen. Durch einen Vortrag und ein Gespräch in Kleingruppen stellten sich alle den ca. 100 Synodalen vor. Die Kirchenleitung schlug der Landessynode drei Bewerber*innen für das Amt als Konsistorialpräsident*in vor. Alle drei Bewerber*innen sind Jurist*innen und unter anderem ehrenamtlich im kirchlichen Dienst tätig. Bereits im 1. Wahlgang wurde am Samstag Frau Dr. Viola Vogel mit 65 von 97 Stimmen gewählt. Sie wird nun für eine Legislaturperiode von zehn Jahren das Konsistorium leiten.

Viel beachtet wurde auch das traditionelle „Wort des Bischofs“ von Bischof Christian Stäblein. Er lobte die EKBO als eine „Kirche mit Geflüchteten“ und „Kirche in der Sehnsucht nach Frieden“. Auch das respektvolle Streiten über neue Formen von Mobilität, Konsumverzicht und Lebensumstellung zuliebe des Klimaschutzes, lobte der Bischof. Und er erinnerte an das Jahr der Taufe, das in unserer Landeskirche mit über 50 Tauffesten gefeiert werden wird:

„In Zeiten vielfacher Wandlungsprozesse braucht es die Besinnung auf das, was uns im Kern verbindet: Vertrauen auf diesen Gott, der lebendig macht, der aus den Toten ruft, der auferweckt. Es gibt ein Leben nach – und es gibt ein Leben vor dem Tod, denn Gott hat die Zeit schon gewendet. Das Fest, in dem das sichtbar wird, individuell, für den einzelnen Menschen, ist die Taufe. […] Weil das in den letzten Jahren – und dann noch mal verstärkt in der Pandemie – aus dem Blick geraten ist, hat die Evangelische Kirche das Jahr der Taufe ausgerufen.“

Der größte Gesprächsbedarf ergab sich aus der Erwähnung der Pop-Up-Taufen, die in der EKBO stattfinden. Bedingung für eine sogenannte Pop-Up-Taufe ist nur ein vorausgehendes, rund halbstündiges Kennenlerngespräch; keine mehrmonatige Vorbereitungsphase mit Glaubensgesprächen. Der Bischof sagte, er sei froh über diese neue Form, die viele Hindernisse, sich taufen zu lassen, überwinde. „Wir reden ja oft von großer Offenheit und wirken dabei doch nicht selten ziemlich verschlossen: Milieu, Sprache, Vorstellungen.“

Die Landessynode beschloss auch den Kollektenplan für die Jahre 2024 und 2025. Damit bestimmte die Synode, für welche Zwecke an 49 Sammlungstage (2024) und 48 Sammlungstage (2025) im Gottesdienst eine Kollekte gesammelt wird. Über sechs Kollektensammlungstage können die Kirchengemeinden; über sieben Sammlungstage können die Kirchenkreise entscheiden.

Auf der Tagesordnung standen auch Berichte zum Thema „Kirche ohne Rassismus“ und zur kirchlichen Arbeit mit den sorbischen und wendischen Kirchenmitgliedern. Ein Antrag zum Thema Tempolimit wurde von der Landessynode abgelehnt. Zwar betonten die Synodalen die Wichtigkeit für Christ*innen für die Bewahrung der Schöpfung einzutreten, doch hinsichtlich des Antrags gab es Bedenken, die Kirche können als Moralapostel erscheinen, wenn sie die Politik und ihre Gemeindeglieder darum bittet, 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen einzuhalten. An anderer Stelle erinnerte der Bischof allerdings passend, dass ja „freiwillige Selbstrücknahme und freiwillige Selbstbegrenzung Grundhaltung unseres Glaubens“ seien.
erstellt von Stefan Determann am 22.04.2023, zuletzt bearbeitet am 25.04.2023
veröffentlicht unter: Infos der Landeskirche

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